Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Kritische Lage bei der 2. Armee und der Armee-Abteilung de Maud'huy. 262 
Acheux geworfen und nördlich davon die 8. Kavallerie-Division südlich Sailly 
au Vois eingesetzt werden. 
General Brugere teilte am Abend des 4. Oktober mit, daß er 
Vucquoy nicht habe wiedernehmen können und Puisieux verloren gegangen 
sei. Seine Truppen, besonders die 81. und 82. Territorial-Division, hätten 
in den schweren Kämpfen starke Einbuße erlitten; die Mannschaften seien 
äußerst ermüdet). 
Bei derArmee-AbteilungdeMaud'huy hatte sich nur die 
Mitte bei Arras halten können. Rechts von ihr wurde das X. Korps 
von Osten und Südosten angegriffen und, obwohl ihm ein Teil der 
45. Division zur Verfügung gestellt wurde, nach erbittertem Kampfe aus 
seinen Stellungen geworfen. Cs stand abends mit zurückgenommenem 
Südflügel bei Ficheux—Mereatel. Die Truppen hatten zum Teil 
sehr erhebliche Verluste erlitten^). Mit den weiter südlich im Zurück- 
gehen begriffenen Territorialtruppen war die Fühlung verloren- 
gegangen. Damit war in der französischen Front zwischen der 2. Armee 
und der Armee-Abteilung de Maud'huy eine Lücke entstanden^); erkannte 
der Gegner diese, so mußte mit einem Durchbruchsversuch südlich 
von Arras gerechnet werden. Auf dem Nordflügel der Armee-Abteilung 
de Maud'huy war die Lage nicht minder bedrohlich. Die Division Fayolle 
hatte einen kräftigen deutschen Angriff auszuhalten, dessen Hauptstoß sich auf 
Vimy richtete. Nach hartnäckigem Kampfe und Einsatz aller Reserven sah 
sich der Divisionsführer gezwungen, bei einbrechender Dunkelheit seine 
erschöpften Truppen in die Linie Fampoux—Bailleul—Farbus—Vimy 
zurückzunehmen. In der Nacht fiel auch noch Givenchy in die Hand 
des Gegners. Das dort stehende 1. Kavalleriekorps mußte in die Gegend 
westlich Souchez zurückweichen. General de Maud'huy sah sich am 
Abend des 4. Oktober der Gefahr gegenüber, südlich und nördlich von Arras 
doppelt umfaßt zu werden. Da ihm zunächst keine weiteren Reserven zum 
Einsatz zur Verfügung standen, mußte er sich für den folgenden Tag auf den 
Befehl beschränken: „Tenir partout!" Angesichts dieser gefahrdrohenden 
Lage hatte der Oberbefehlshaber die mit Nachdruck beim Großen Haupt- 
quartier erhobene Forderung durchgesetzt, daß von dem hinter seiner Front 
im Antransport auf Lille befindlichen XXI. Korps die Ausladungen der 
einen Division (43.) nach St. Pol hinter die Mitte seiner Armee-Abteilung 
verlegt wurden. Die so dringend benötigten Verstärkungen konnten vom 
5. Oktober ab in St. Pol eintreffen^). 
') Palat, VII, S. 269. — Iauneaud, S. 830. — -) Palat, VII, S. 267. — 
") Iauneaud, S. 828. — *) Franz. am«. Werk. X, 2, S. 352. — Palat, VII, S. 262.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.