Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
bare Artillerieunterstützung zunächst in höchst kritischer Lage. .In den feind- 
lichen Stellungen waren Engländer festgestellt worden. 
Die ttbergangsverfuche der 5. Reserve-Division und der Marine- 
Division waren am 5. Oktober nicht von Erfolg begleitet. General v. Beseler 
entschloß sich deshalb, Teile der 5. Reserve-Division hinter der 6. über die 
Nethe zu ziehen und deren Stellung jenseits des Abschnittes nach links zu 
verlängern. So wuchs die Widerstandskraft der übergegangenen Truppe 
von Stunde zu Stunde. Rastloser Arbeit der Pioniere gelang es auch, 
brauchbare Übergänge für Artillerie herzustellen. Als Belgier und Eng- 
«. Ottober. länder am 6. Oktober zum Gegenangriff antraten, stießen sie auf eine fest, 
gefügte Front und wurden unter schweren Verlusten abgewiesen. Nachdem 
die ö. Reserve-Division am 6. Oktober auch den Übergang bei Düffel 
erzwungen hatte, gab der Feind seinen Widerstand an der Nethe auf. Die 
Marine-Division konnte, soweit sie nicht der 5. Reserve-Division über Düffel 
gefolgt war, bei Waelhem das nördliche Äser gewinnen. 
Räch nur dreitägigem erbitterten Kampfe war der Nethe-Abfchnitt und 
damit das stärkste natürliche Hindernis, das sich dem Angreifer entgegen- 
stellte, überwunden. Der Verteidiger hatte eine neue schwere Niederlage 
erlitten. Nur die innere Fortlinie wehrte dem Angreifer noch den Weg in 
die Stadt. Ernsterer Widerstand war hier kaum noch zu erwarten. Die 
Gesamtlage gebot, möglichst rasch zum Abschluß der Belagerung zu 
kommen; die Oberste Heeresleitung drängte auf schnellen Fall der Festung 
und empfahl, wenn auch nur mit einer Batterie auf äußerste Schußweite, 
das Feuer gegen das Stadtinnere aufzunehmen und alsdann den Kom- 
Mandanten mit ganz kurzer Befristung zur Übergabe aufzufordern. 
Mit der Aussicht auf baldige Einnahme der Festung bedurfte auch die 
Frage ihrer Abfchließung im Westen dringend einer Lösung. Die 37. Land- 
wehr-Brigade, seit dem 3». September in Alost und Termonde, vermochte 
weder bei Termonde das nördliche Schelde-Afer zu gewinnen noch in der 
Richtung auf Gent vorzustoßen. Ihre Patrouillen fanden nordwestlich von 
Alost sehr rege Tätigkeit stärkerer feindlicher Aufklärungskörper, die von 
Panzerkraftwagen und Panzerzügen mit Maschinengewehren und Geschützen 
unterstützt wurden. Der Brigadekommandeur, Generalleutnant v. Meyer, 
gewann bis zum 3. Oktober den Eindruck, daß stärkere Kräfte des Gegners 
sich bei Gent sammelten. Am 3. Oktober wurde an der Strecke Alost— 
Brüssel die von der Obersten Heeresleitung zur Verfügung gestellte 1. baye- 
rifche Landwehr-Brigade ausgeladen; sie wurde ebenfalls der 4. Ersatz- 
Division unterstellt. Da das Generalgouvernement die in Brüssel 
zusammengestellte 1. Reserve-Ersatz-Brigade an den Dendre-Abschnitt nach 
Alost Ninove schob, wurde die 37. Landwehr-Brigade frei. General
	        
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