Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Umgruppierung für den Angriff. 
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Division erhielt den Auftrag, über Hsrenthals vorzugehen und die Ostfront 
der Festung abzusperren. Weiter östlich setzte der Generalgouverneur 
gemischte Abteilungen von Diest und Hasselt auf Beverloo an, wo nach 
Agentenmeldungen belgische Freiwillige zusammengezogen werden sollten. 
Mit diesen Anordnungen, die am 24. September getroffen waren, 
wurde die Vereitstellung zum Angriff und seine Sicherung in den Flanken 
eingeleitet. Bis zum 26. September waren die befohlenen Bewegungen 
durchgeführt. Die weitere Aufgabe bestand nunmehr in der Gewinnung und 
Sicherung des Aufmarschgeländes für die Artillerie. 
Am 26. September konnte General v. Veseler den Befehl zum Angriff 26.Septem»«, 
geben: Am 27. September sollte die Infanterie antreten und so viel Gelände 
gewinnen, daß die Artilleriebeobachtung zur Bekämpfung der Forts gesichert 
war. Cs lag in der Absicht der Führung, die Belagerungsartillerie gleich 
so weit vorzuziehen, daß die Niederkümpfung der Forts ohne Stellungs- 
Wechsel erfolgen konnte. 
Der Feind hatte seit dem 22. September eine regere Patrouillentätig- 
keit enfaltet, die anscheinend die Unterbrechung der von deutschen Truppen- 
transPorten belegten Eisenbahnlinien bezweckte^). Am 26. September stand 
die Hauptmasse der belgischen Armee nach deutschen Feststellungen südlich 
der Forts in einer Stellung auf den Höhen bei Heyst op den Berg—Putte, 
ferner in den Ortschaften 3 bis 4 km südlich Mecheln und westlich davon an 
der Bahn Mecheln—Termonde. Diese Feststellungen waren vornehmlich 
Ergebnisse der Luftaufklärung. Flieger hatten auch das Gelände zwischen 
dem Nethe-Abschnitt und der inneren Fortlinie erkundet und dort keine 
Befestigungen erkannt. 
Der Angriff des Belagerungskorps hier traf den Gegner überraschend. 27. September. 
Das belgische Große Hauptquartier hatte am 25. September eine Mit- 
teilung von General Ioffre erhalten, „daß die Deutschen fast alle in Belgien 
befindlichen Kräfte nach der Somme abbefördert zu haben schienen"^). Für 
die belgische Armee biete sich jetzt eine günstige Gelegenheit, aufs neue 
gegen die rückwärtigen Verbindungen des Gegners vorzustoßen. 
Zwar war der belgischen Heeresleitung durch ihren Nachrichtendienst 
das Eintreffen neuer deutscher schwerer Artillerie und der Anmarsch von 
Verstärkungstruppen von Lüttich und Brüssel her bekannt geworden, trotz- 
dem hatte sich König Albert zu einem Angriff auf den deutschen Westflügel 
entschlossen und sich hierfür am 26. September zwischen Termonde und 
1) Cs fanden lediglich unbedeutende Unterbrechungen statt, die nur von geringem 
Einfluß auf die Vetriebsführung waren. 
2) La Belgique, S. 149. — L'Action de 1'Armee Beige, S. 44.
	        
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