Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
Io. Die Einstellung der Rämpfe auf dem rechten Flügel 
der 6.Armee. bis J3. Oktobers. 
,l.,12. Oktober. Die neuen operativen Entschlüsse der Obersten Heeresleitung hatten 
zunächst keine Einwirkung auf den Verlauf der Kämpfe bei der 6. Armee. 
Diese kennzeichneten sich vielmehr als ein Abklingen des großen Ringens 
um Arras, das seit dem 1. Oktober die Lage im Westen fast ausschließlich 
beherrscht hatte. Der Angriff der 6. Armee machte am 11. Oktober nur 
geringe Fortschritte. Der Höhere Kavalleriekommandeur 4, dem am Nach- 
mittags des 1l). Oktober eine Weisung des Generals v. Falkenhayn 
zugegangen war, noch am gleichen Tage nördlich des 1. und 2. Kavallerie- 
korps auf Lillers vorzugehen, hatte sich im Einvernehmen mit General 
v. der Marwitz, der mit den ihm unterstellten Divisionen in dieser Richtung 
vorgehen wollte, entschlossen, nördlich der Lys den Vormarsch auf Aire 
wieder aufzunehmen. Cr vertrieb mit der bayerischen und einem Teil der 
3. Kavallerie-Division nach heftigen Kämpfen den sich zäh wehrenden Gegner 
aus Cstaires und La Gorgue und erreichte am Abend die Linie Vailleul— 
Le Verrier—Estaires. Südlich der Lys hatte das 2. Kavalleriekorps nach 
anfänglichen Erfolgen angesichts zunehmender feindlicher Gegenwirkung bis 
zur Straße Cstaires—La Bassse zurückgenommen werden müssen. Seinem 
linken Flügel war es nicht gelungen, sich in den Besitz der stark besehten 
Orte Richebourg-St. Vaast und -L'Avous zu setzen. Auf dem linken Flügel 
des 1. Kavalleriekorps entwickelten sich um den Besitz der Stadt La Vassee 
heftige Kämpfe. Nachdem die schwere Artillerie des XIV. Armeekorps ihr 
Feuer auf das Stadtinnere gelegt hatte, gelang es den Schützen der Garde- 
Kavallerie-Division und dem Garde-Iäger-Bataillon, den Ort zu stürmen. 
Nördlich La Bassse war die 4. Kavallerie-Division auf heftigen Widerstand 
gestoßen, den sie nicht zu brechen vermochte. Beim XIV. Armeekorps und 
der 13. Insanterie-Division traten keine Veränderungen ein. Der Vormarsch 
des XIX. Armeekorps erfuhr durch die Gestaltung der Lage bei Lille eine 
folgenschwere Ablenkung. Die Abteilung Wahnschaffe^) hatte am 10. Oktober 
auf die Nachricht, daß die Stadt vom Feinde frei sei, den Versuch gemacht, 
sich der Zitadelle zu bemächtigen, jedoch die Stadtumwallung besetzt gefunden 
und war am Morgen des 11. Oktober unverrichteter Dinge nach Ehereng 
zurückgekehrt. Das Armee-Oberkommando 6 hatte auf Grund der Meldung, 
daß in Lille Truppen ausgeladen würden, dem XIX. Armeekorps am 
11. Oktober um 3'° nachmittags befohlen, die Stadt noch heute zu nehmen. 
Das Generalkommando ließ daraufhin beide Divisionen von Pont & Marcq 
J) Hierzu Karte 7 (1 :300 000). — ©. 209.
	        
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