Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

2lm 4. Oktober wird vor Arras vergeblich um die Entscheidung gerungen. 187 
von Zamelincourt Aufstellung genommen hatte. Der rechte Flügel des 
XIV. Reservekorps, das an diesem Tage wieder unter den unmittelbaren 
Befehl des Armee-Oberkommandos trat, ging im Anschluß an das Garde- 
korps bis zu den Höhen westlich Miraumont vor. Im übrigen blieb die 
Lage an der Front beiderseits der Somme unverändert. Vor Roye war der 
Tag zur Neugruppierung der Angriffskräfte benutzt worden. 
Der Kaiser war am 4. Oktober nachmittags in St. Quentin ein- 
getroffen. General v. Falkenhayn, der sich ihm angeschlossen hatte, teilte 
dem Oberkommando bei dieser Gelegenheit mit, daß auch noch XIX. 
Armeekorps nach dem rechten Heeresflügel in Marsch gesetzt sei. Mit 
seinem Eintreffen konnte freilich erst etwa vom 1V. Oktober ab gerechnet 
werden. Ein geschlossener Einsatz zusammen mit dem XIV. Armeekorps, 
dessen noch fehlende Teile bereits in der Nacht vom 6. zum 7. Oktober aus- 
geladen sein konnten, kam daher nicht in Frage. 
Die Munitionslage wurde eingehend erörtert. Von der Truppe war 
bereits mehrfach gemeldet worden, daß der Fortgang des Angriffs durch 
Munitionsmangel gehemmt würde. Demgegenüber konnte auch General 
v. Falkenhayn die allgemeine Munitionslage nm als überaus ungünstig 
schildern. Die Vorräte seien im Versiegen. Eine Besserung könne erst für 
Mitte Oktober in Aussicht gestellt werden. 
Am Nachmittage des 4. Oktober begab sich der Kaiser zusammen mit 
Kronprinz Rupprecht und General v. Falkenhayn zu den Generalkomman- 
dos des Gardekorps, IV. Armeekorps und I.bayerischen Reservekorps. 
Überall wurde die Auffassung des Armee-Oberkommandos bestätigt, daß 
man bei Arras aus sehr viel stärkeren Feind gestoßen war, als man er- 
wartet hatte und daß es sich um außerordentlich schwere und verlustreiche 
Kämpfe handelte; weder der Führung noch der Truppe konnte Mangel an 
Tatkraft und Kampffreudigkeit vorgeworfen werden. Der Kaiser entschloß 
sich, mit General v. Falkenhayn bis zum nächsten Tage in St. Quentin zu 
bleiben und die Entscheidung des Kampfes hier abzuwarten. 
6. Die Nrise der Schlackt am 5. (Oktober. 
Hierzu Karte 7 (1 :30» 
Mr den 5. Oktober ordnete das Oberkommando der 6. Armee die Fort- 
setzung des Angriffs „zur Erringung der endgültigen Entscheidung" an. 
Die Lage wurde trotz der schweren Kämpfe günstig beurteilt. Das zähe 
Vordringen des I. bayerischen Reservekorps in der Gegend von Lens und 
das Nachgeben der feindlichen Front westlich Bapaume wurden als erste
	        
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