Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Die Fortsetzung des Angriffs der 6. Armee am 3. Oktober. 
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dicht besäten Gegend sehr bald auf den Widerstand französischer Truppen- 
abteilungen und auch der Zivilbevölkerung, den sie bis zum Abend nicht zu 
brechen vermochten. Der Höhere Kavalleriekommandeur 1 war angewiesen, 
hart westlich Douai vorbei auf Henin Listard vorzugehen, den Kanal bei 
Harnes und Loison zu überschreiten und die Bewegung nördlich Lens in der 
Richtung auf Grenay weiter fortzusetzen. Die Divisionen fanden jedoch 
bereits bei Henin Lißtard Widerstand. Mit Mühe gelang es ihnen, die 
Kanalübergänge nördlich des Ortes in Besitz zu nehmen. Das weitere Vor- 
gehen mußte auf den nächsten Tag verschoben werden. Am Abend standen 
die Kavallerie-Divisionen eng zusammengedrängt in dem Häusermeer nord- 
westlich Henin Lietard, die 7. Kavallerie-Division beim I. bayerischen 
Reservekorps bei Beaumont. Ein ungünstigeres Gelände für die Opera- 
tionen der Heereskavallerie war kaum denkbar. 
Das Generalkommando des I. bayerischen Reservekorps hatte das Vor- 
gehen des rechten Flügels der 5. bayerischen Reserve-Division über Acheville 
auf Vimy, des linken Flügels der 1. bayerischen Reserve-Division längs der 
großen Straße auf Arras angeordnet. Es gelang wider Erwarten nicht, den 
feindlichen Widerstand zu brechen und die Bewegung in Fluß zu bringen. 
Anter mühsamen Kämpfen drängte die 5. bayerische Reserve-Division den 
Gegner bis Merieourt—Acheville—Ostrand Arleux zurück. Die 1. baye- 
rische Reserve-Division, deren rechter Flügel aus Gegend Arleux stark 
flankiert wurde, wollte die Wegnahme dieses Ortes durch die 5. baye- 
rische Reserve-Division abwarten, bevor sie selbst auf Vailleul und die 
beherrschende Höhe 93 südlich dieses Ortes vorging. Sie verschob schließlich 
die Durchführung des Angriffs gegen das vom Gegner besetzte Vailleul auf 
den nächsten Tag. Der linke Flügel der Division ging beiderseits der 
Straße Arras—Gavrelle bis in Höhe von Vailleul—Fampoux vor. Das 
IV. Armeekorps beabsichtigte, zunächst die Schwenkung aus der Linie 
Monchy—Hßnin mit dem rechten Flügel über Tilloy durchzuführen, um die 
richtige Ausgangsstellung für seinen Angriff nach Südwesten zu gewinnen. 
Der mit höchstem Opfermut geführte Ansturm der Regimenter gegen Tilloy 
brach aber in dem außerordentlich wirksamen französischen Artilleriefeuer 
immer von neuem zusammen. Die Mitte des IV. Armeekorps drang in Neu- 
ville ein, der linke Flügel kämpfte den ganzen Tag in Henin um jedes ein- 
zelne Haus, ohne daß es gelang, den Ort ganz vom Feinde zu säubern. Gegen 
Mittag erschienen Kronprinz Rupprecht und sein Generalstabschef beim 
Generalkommando in Hendeeourt. Aber auch sie mußten sich davon über- 
zeugen, daß alle Tatkraft der oberen Führung und alle Opferbereitschaft der 
Truppe der vorzüglich geleiteten, von starker Artillerie gestützten französischen 
Verteidigung gegenüber versagten. Durch Gefangene und aufgefundene
	        
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