Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Der Beginn der neuen Offensive der 6. Armee. 
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der llmfassungsbewegung und des Durchbruchsangriffs sich treffen sollten. 
Ein besonderer Armeetagesbefehl wies auf die Bedeutung des bevor- 
stehenden Angriffs hin. „Der Augenblick ist jetzt gekommen," so hieß es 
darin, „in dem die 6. Armee die Entscheidung der seit Wochen andauernden 
harten Kämpfe auf dem rechten Flügel des Heeres herbeiführen soll." 
Die Bewegungen der Heereskavallerie, die sich zunächst aus den Infan- 2. s«ober. 
terieverbänden herauszulösen und auf den äußersten Flügel der Armee zu 
setzen hatte, erfolgten unter mancherlei Hemmungen. Entgegen dem Armee- 
befehl, nach welchem der Höhere Kavalleriekommandeur 1 mit den beiden 
nördlichsten Divisionen (9. und 4.), weit nach Norden ausholend, gegen die 
untere Somme vorgehen sollte, hatte General v. der Marwitz über die bei 
Hendecourt und Frömicourt befindlichen Flügeldivisionen, die 7. und 
9. Kavallerie-Division, bereits verfügt, so daß Generalleutnant v. Richt- 
Hofen die beiden mittleren Divisionen, die 4. und Garde-Kavallerie- 
Division, übernehmen mußte. Ein rechtzeitiges Durchziehen dieser beiden 
Divisionen auf den durch die Marschkolonnen der 9. und 7. Kavallerie- 
Division sowie des IV. Armeekorps belegten Straßen war daher nicht 
möglich, zumal da das IV. Armeekorps den feindlichen Widerstand am 
2.Oktober nicht zu brechen vermochte. So ergaben sich Marschkreuzungen, 
die das Vorgehen der beiden Kavalleriekorps, besonders der Divisionen des 
Höheren Kavalleriekommandeurs 1, bis in den Nachmittag hinein ver- 
zögerten. Die Folge hiervon war, daß die gesamte Heereskavallerie, außer 
der 2.Kavallerie-Division, am Abend des ersten Schlachttages hinter dem 
I. bayerischen Reservekorps stand, und ihr Loslösen von der Infanterie noch 
immer nicht gelungen war. Das Kavalleriekorps Marwitz hatte, am Morgen 
des 2. Oktober aus der Versammlung bei Vis en Artois nach Norden vor- 
marschierend, nördlich der Scarpe französische Kavallerie bis in die Gegend 
von Fampoux zurückgeworfen und bei Vrsbisres Anterkunft bezogen. Das 
1. Kavalleriekorps war in den Nachmittagsstunden auf Douai gefolgt und 
bis Noyelle—Boiry gelangt. 
Das I. bayerische Reservekorps war mit der S. bayerischen Reserve- 
Division von Douai auf Izel und mit der 1. bayerischen Reserve-Division 
auf Gavrelle angetreten, in der Absicht, mit der südlichen Division auf Arras, 
mit der anderen nördlich davon anzugreifen. Als sich dann halbwegs Arras 
harte Kämpfe gegen einen von Lens her in südöstlicher Richtung vorgehen- 
den Feind entwickelten, beschloß der Kommandierende General, General der 
Infanterie Ritter v. Fasbender, nach Zurückwerfen dieses Gegners die Vor- 
Marschrichtung mehr nach Norden zu verlegen, so daß Arras südlich liegen 
blieb. Aus einem aufgefundenen Befehl ging hervor, daß man auf die 
französische 70. Reserve-Division gestoßen war. Es gelang der 5. baye- 
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