Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
der neuen Operation entgegen. Er glaubte, ebenso wie der Oberbefehls¬ 
haber der 6. Armee, daß sie endlich den rechten Heeresflügel in volle Be¬ 
wegung bringen und die Entscheidung herbeiführen werde. 
5. Die Entwicklung der Schlacht um Arras 
vom 2. bis zum 4. (Oktober. 
Hierzu Karte 7 (1 :300 000). 
Der am 1. Oktober, 6*° nachmittags, erlassene Armeebefehl für die neue 
Offensive der 6. Armee steckte den Korps weite Ziele. Es sollten vorgehen: 
das I. bayerische Reservekorps, unter Belastung möglichst schwacher Siche¬ 
rungen gegen Lille, von Vitry en Artois über Arras beiderseits der großen 
Straße auf Doullens; anschließend das IV. Armeekorps mit rechtem Flügel 
über Ficheux auf Henu (1t) km östlich Doullens), mit linkem Flügel über 
Ayette in die Gegend von Authie; weiter südlich die 1. Garde-Infanterie- 
Division mit linkem Flügel über Puisieux auf Foreeville. Das 
XIV. Reservekorps und das II. bayerische Armeekorps sowie die 2.Kavalle¬ 
rie-Division, unter dem gemeinsamen Befehl des Kommandierenden Gene- 
rals des II. bayerischen Armeekorps, hatten sich der Bewegung anzu¬ 
schließen, ebenso das I. bayerische und XXI. Armeekorps. Das Anter- 
stellungsverhältnis des Generals Freiherrn v. Richthosen unter den Höheren 
Kavalleriekommandeur 2 wurde gelöst. General v. der Marwitz sollte die 
beiden nördlichsten Divisionen dem General v. Richthofen unterstellen und 
sich mit den beiden anderen im engeren Rahmen der Schlachthandlung unter 
Beobachtung von Lille auf den rechten Flügel der Armee setzen und gegen 
Flanke und Rücken des Feindes vorgehen. General v. Richthofen erhielt 
einen rein operativen Auftrag. Es wurde ihm ausdrücklich untersagt, in die 
Schlacht einzugreifen; vielmehr sollte er mit seinen beiden Divisionen über 
Doullens gegen die Somme unterhalb Amiens vorstoßen, die dortigen Über- 
gänge in Besitz nehmen und die über den Fluß führenden Bahnen zerstören. 
Die 2. Garde-Infanterie-Division, die am 1. Oktober ihre Ausladungen in 
St. Ouentin und Cambrai beendet hatte, konnte erst im Laufe des 2. Oktober 
mit Fußmarsch in Bapaume eintreffen und war vor dem 3. früh nicht ver- 
wendungsbereit. Der Durchbruchsangriff bei Roye sollte fortgesetzt werden. 
Als Angriffsziel für das XVIII. Armeekorps und das IX. Reservekorps 
wurde Amiens bestimmt. 
So begann der zweite Abschnitt der Umfassungsoperation der 6. Armee 
unter hochgespannten Erwartungen. Das erste Ziel war Arras, das nach 
Ansicht des Armee-Oberkommandos nur schwach besetzt, eine leichte Beute 
der drei Korps werden mußte. Weit darüber hinaus war der Blick der 
deutschen Führung auf den Raum um Amiens gerichtet, wo die Pfeilstriche
	        
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