Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
marsch feindlicher Truppen in westlicher Richtung beobachtet. Eine weitere 
Schwächung der Armeefront schien unter diesen Umständen angängig. In 
den Nächten vom 3. zum 4. und vom 4. zum 5. Oktober wmde daher die 
13. Infanterie-Division des VII. Armeekorps herausgezogen und nach dem 
rechten Heeresflügel abtransportiert. Ihr folgte auf Vorschlag des Gene- 
ralobersten v. Bülow am 8. Oktober der Rest des Korps. Einen Teil des 
Korpsabschnitts übernahm die 7.Armee, den Rest das X. Armeekorps. Bei 
der Heeresneueinteilung am 9. Oktober wurden das X. Armeekorps und 
X. Reservekorps der 7. Armee unterstellt. Die Tätigkeit des Generalobersten 
v. Bülow als Oberbefehlshaber der bei Kriegsbeginn aufgestellten bis- 
herigen 2.Armee war damit beendet. Das Armee-Oberkommando erhielt 
eine neue Berufung. 
Auch bei der 7. Armee herrschte seit dem Abbruch der Schlacht am 
Abend des 26. September Ruhe. Durch den Ausbau der Stellungen erhielt 
die Front zunehmende Widerstandskraft, so daß General v. Falkenhayn 
von neuem den Gedanken erwog, eins der hier eingesetzten drei Korps für 
den rechten Flügel der 6. Armee freizumachen. Die Verhandlungen, die 
hierüber zwischen der Obersten Heeresleitung, den Armee-Oberkommandos 1, 
7 und 2 und den der 7. Armee unterstellten Generalkommandos stattfanden, 
führten indessen zunächst wiederum zu keinem Ergebnis, da Generaloberst 
v. Heeringen nach wie vor Durchbruchsabsichten des Gegners, der sich gegen- 
über der 7. Armee bisher noch nicht geschwächt habe, nicht für ganz aus- 
geschlossen hielt. Auch wurden wiederholt starke Truppenansammlungen 
südlich der Aisne beobachtet, so am 26. September etwa ein Armeekorps in 
Biwaks im Räume von Fismes und nördlich davon und am 1. Oktober 
IV2 Armeekorps in der Gegend von Cormicy, so daß bei Generaloberst 
v. Heeringen die Befürchtung erweckt wurde, der Gegner beabsichtige einen 
neuen Durchbruch zwischen Corbeny und Berry au Bac in nordöstlicher 
Richtung. Am 5. Oktober gelangte er dann aber doch zu der Anschauung, 
daß angesichts der allgemeinen Lage die Stellungen der 7. Armee zu 
stark besetzt seien. Auf Anfrage der Obersten Heeresleitung erklärte er 
sich am 6. Oktober bereit, den linken Armeeflügel bis zur Linie halbwegs 
Merlet / Orainville—südlich La Neuville auszudehnen. Die Stellungen 
der 14. Infanterie-Division südlich der Aisne^) übernahm die 32., diejenigen 
nördlich des Flusses die 23. Infanterie-Division des XII. Armeekorps. 
Das XV. Armeekorps dehnte sich links bis südlich Corbeny aus und schob 
seinen rechten Flügel bis nahe an Ailles heran. 
Auch an der nach Süden gerichteten Front der 1. Armee zwischen 
der Oise und dem Oise—Aisne-Kanal traten in dieser Zeit Ereignisse von 
y Orte aus Karte 1 :300 000.
	        
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