Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Erbittertes Ringen um Bagatelle- und Barricade-Pavillon, 
1S7 
General v. Mudra erkannte die Gefahr, die der linken Flanke des 
Armeekorps drohte. Er befahl der 33. Infanterie-Division, eine fest 
geschlossene Linie zwischen den Höhen 225 (nordöstlich La Chalade) und 285 
herzustellen. Die Division nahm daher die Front am 1. Oktober im wesent- 
lichen nach Süden, konnte jedoch die befohlenen Ziele nicht erreichen. Cs 
gelang ihr lediglich, sich gegen starke französische Angriffe hart südlich der 
Straße Le Four de Paris—Varennes zu halten. Auf den übrigen Teilen 
des Kampfgebietes blieb die Lage unverändert. 
Am Abend des 1. Oktober gelangte man im Oberkommando der 
5. Armee zu der Überzeugung, daß man den Stützpunkt Bagatelle-Pavillon 
und die anschließenden Stellungen mit den Mitteln des Festungskrieges 
werde angreifen müssen. Mit der Leitung dieses Angriffes wurde der Gene- 
ral der Pioniere beim Oberkommando, Generalleutnant Kaempffer, beaus- 
tragt, dem hierfür Teile der 27. und 34. Infanterie-Division sowie eine 
Anzahl Pionier- und Fußartillerieformationen unterstellt wurden. Die 
33. InsanterieDivision sollte sich in der nächsten Zeit im wesentlichen 
defensiv verhalten. Das operative Ziel des XVI. Armeekorps, durch die 
Argonnen hindurch entscheidend in den Kampf der 4. Armee einzugreifen, 
war damit aufgegeben. 
Der nach zweitägiger Vorbereitung am 4. Oktober erfolgte Sturm der 
Gruppe Kaempffer auf Bagatelle-Pavillon, bei dem der Kommandeur der 
68. Infanterie-Brigade, General v. Pochhammer, an der Spitze seiner 
Truppen fiel, scheiterte an den Hindernissen, die durch Minenwerfer- 
feuer in ein völlig undurchdringliches Gewirr verwandelt waren. General 
Kaempffer mußte sich nunmehr entschließen, zum planmäßigen Sappenangriff 
uberzugehen. Im Abschnitt der 33. Infanterie-Division stießen starke sran- 
zösische Kräfte am 2. Oktober von Fontaine la Mitte her gegen die 
Varenner Straße in den Rücken der Division vor. Sie konnten nur unter 
Einsatz der letzten Reserven über den Mortier-Grund zurückgeworfen werden. 
Weitere Erfolge blieben indessen den Deutschen in den überaus erbitterten 
Waldkämpfen der nächsten Tage versagt. 
Am 6. Oktober traten wesentliche Truppenverschiebungen an dieser 
Front sowie eine Neuregelung in den Kommandoverhältnissen ein. Der 
am 1. Oktober wieder aufgenommene Plan einer Offensive westlich der 
Argonnen^) hatte in einer am 2. stattgefundenen Besprechung des Generals 
v. Falkenhayn mit den Chefs der 3., 4. und 5. Armee greifbare 
Gestalt angenommen; der Beginn dieses Angriffs, an dem außer dem 
VIII. und XVIII. Reservekorps, sowie dem XIII. und XVI. Armeekorps 
S, 176.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.