Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Erschöpfung der Truppen. Munitionsmangel. 
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Angriffe erfolgen. Für strengste Durchführung der Sparmaßnahmen wurden 
die Armeeführer persönlich verantwortlich gemacht'). Vei der 9. Armee 
wurde daraufhin z. B. der Höchstverbrauch für das Feldgeschütz auf täglich 
drei Schuß festgesetzt'). 
Inzwischen bemühte sich in Bordeaux der Kriegsminister Millerand, 
Maßnahmen zur Beschleunigung der Munitionsherstellung im Lande zu 
treffen. Er berief am 20. September eine Versammlung von Vertretern 
der Privatindustrie und verlangte Erhöhung der Munitionsherstellung. 
Trotz aller Zusagen machte sich erst im November 1914 eine geringe 
Zunahme bemerkbar; sie war aber angesichts der Lage ungenügend. Bis 
zum Februar 1916 mußte die Heeresleitung an den Grundsätzen strenger 
Rationierung festhalten"). 
9. Betrachtungen zu den Rümpfen vom bis 27. September. 
Als General v. Falkenhayn am 14. September abends die Leitung der 
Operationen übernahm, war das Nachdrängen des Gegners bereits zum 
Stehen gekommen. Der neue Leiter der Operationen war gewillt, durch 
eine gewaltige Kraftanstrengung die in der Marneschlacht verlorengegangene 
Initiative wieder zurückzugewinnen. Nach kurzem Schwanken faßte er am 
lö. September den für den ganzen weiteren Verlauf des Krieges grund- 
legenden Entschluß, die Schlacht in den augenblicklichen Stellungen an- 
zunehmen und durch Angriff zur Entscheidung zu bringen. Die Einleitung 
zu dieser neuen großen Operation bildete die von General v. Stein und 
Oberst Tappen bereits angeordnete Offensive der verstärkten Gruppe 
Bülow; ihr eigentliches Schwergewicht sollte sie indes erst durch die 
nach dem Westflügel zu befördernde 6. Armee erhalten. 
Eine Gefahr für das Gelingen dieses Planes bildeten die franzö¬ 
sischen Amsassungsbewegungen gegen den deutschen rechten Heeresflügel, die 
sich schon jetzt deutlich abzuzeichnen begannen. General v. Falkenhayn 
hoffte indes, daß es durch den Angriff der Gruppe Bülow sowie durch 
Wiederaufnahme der Offensive gegen die Maas-Forts und dann auch in 
der Heeresmitte gelingen werde, das französisch-englische Heer zu fesseln, 
bis die 6. Armee, unter gleichzeitiger Sicherung der rechten Flanke, selbst 
zur Umfassung schreiten konnte. 
Das Ergebnis der Kämpfe in der Zeit vom 15. zum 27. September ent- 
sprach den Erwartungen nicht. Die Angriffe der deutschen Heeresfront 
Millerand, S. 303, und Dubais, I, S. 248. — -) Dubois, I, S. 248. — 
3) Dubois, I, S. 215.
	        
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