Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
daß ein Vorgehen ausgeschlossen war. Das IV. Korps lag mit der Hälfte 
seiner Truppen südöstlich Roye im Kamps, in dessen Verlauf es seine 
vorderste Linie bis Amy—Ognolles vorschieben konnte. Mit der anderen 
Hälfte seiner Kräfte ging es auf Nesle vor, stieß aber etwa 3 km südwestlich 
des Ortes mit stärkerem Gegner zusammen, den es nicht zurückwerfen konnte. 
Die vordersten Truppen des XIV. und XX. Korps erreichten an diesem 
Tage im Vormarsch nach Nordosten die Bahnlinie Nesle—Amiens 
zwischen Rosiöres und Villers Bretonneux. Am 24. September änderte sich 
die Lage beim XIII. Korps nicht. Das IV. Korps erlitt auf seinem linken 
Flügel einen Rückschlag und mußte nicht unerheblich zurückgehen. Um 
die Lage wiederherzustellen, setzte der Armeesührer die Hälfte des XX. Korps 
dorthin in Marsch. Das XIV. Korps schwenkte nach Osten ein und trat 
westlich Chaulnes—Cstrees ins Gefecht mit dort neu aufgetretenem Gegner. 
Der Rest des XX. Korps ging beiderseits der Somme in der Richtung auf 
Bray vor. Peronne wurde an diesem Tage auf Befehl des Generals 
de Castelnau geräumt. Die dort bisher stehende gemischte Abteilung ging 
in die Gegend südwestlich von Combles, die Kavallerie bis hinter die Ancre 
nördlich von Albert zurück. Das gesamte Kavalleriekorps Vuisson hatte 
in seiner Gefechtskraft stark gelitten"). Cs war gegenwärtig kaum noch in 
der Lage, den ihm erteilten Auftrags eines Vorstoßes in die rückwärtigen 
deutschen Verbindungen mit Erfolg auszuführen. Schon am 21. September 
hatte daher General Zoffre an den Kommandanten der 1. Regio n3) und 
an die Festung Dünkirchen die dringliche Weisung gesandt, es sei „von ganz 
besonderer Wichtigkeit, Zerstörungen an der Bahn Möns—Valeneiennes— 
Cambrai—Bohain—St. Quentin vorzunehmen"^). 
In den nächsten Tagen häuften sich im Großen Hauptquartier die 
Nachrichten über Truppenausladungen der Deutschen zwischen Valeneiennes 
und Cambrai sowie östlich davon"). Am 22. September erfuhr die fran- 
zösische Heeresleitung, daß bedeutende deutsche Transporte von Aachen auf 
Lüttich sowie in der Richtung auf Brüssel stattfänden. Die Bahn Valen¬ 
eiennes—Cambrai—St. Ouentin werde vom Gegner stark bewacht. Eine 
Meldung vom 23. September besagte, daß die Linien Vavai—Le Quesnoy 
—Solesmes und Möns—Valeneiennes—Cambrai mit deutschen Trans¬ 
porten belegt, und daß an diesen Strecken Ausladungen vorgenommen 
würden. Am 25. September berichtete die Cisenbahngesellschast „Compagnie 
du Nord", daß auf den Schienenwegen Arlon—Namur, Matiembowrg— 
Hirson und Lüttich—Brüssel—Möns—Valeneiennes—Cambrai deutsche 
1) Palat, VII, S. 76 und 87/88. — 2) S. 125. — 3) Cs gab in Frankreich entlang 
der Grenze mehrere „Regions", an deren Spitze besondere Kommandanten standen. — 
4) Hanotaux, XII, S. 202. — °) Hanotaux, XII, S. 202.
	        
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