Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Die 6. Armee versucht, die Entscheidung nördlich der Somme zu erzwingen. 113 
wirksam wurde, hatte das I. bayerische Armeekorps seine augenblickliche 
Stellung zu halten. Auch das XXI. Armeekorps sollte vorläufig nicht weiter 
vorgehen, sondern abwarten, bis das XVIII. Armeekorps, das den Angriff 
frühzeitig wieder aufnehmen sollte, auf gleiche Höhe gelangt wäre. General 
der Kavallerie v. der Marwitz wurde mit der 2.und 7. Kavallerie- 
Division^) auf den rechten Flügel des II. bayerischen Armeekorps gezogen, 
um dessen Angriff in der Richtung auf Vray zu begleiten, während das 
Kavalleriekorps Richthofen (Garde- und 4. Kavallerie-Division) zur Deckung 
der rechten Heeresflanke auf Albert angesetzt wurde. Vom XIV. Reserve- 
korps sollten die bereits ausgeladenen Kräfte auf Bapaume in Marsch 
gesetzt werden. 
Die Lufterkundung ergab, daß der Gegner erhebliche Teile auf das nörd¬ 
liche Somme-Ufer verschoben hatte. Am Vormittage des 26. September 
standen starke Kräfte in dichter Versammlung im Räume Somme—Albert— 
Bapaume; auch Verschiebungen im Ancre-Tal in nördlicher Richtung auf 
Thiepval waren erkannt worden. Dem rechten Flügel der 6. Armee standen 
am Morgen des 26. September nach Fliegermeldungen etwa viereinhalb 
Divisionen in großer Tiefenstaffelung gegenüber. 
Der linke Flügel des XVIII. Armeekorps erzielte am Vormittage 
des 26. September einige Fortschritte; Balatre wurde von der 21. Infan- 
terie-Division genommen. Der Feind hielt sich jedoch in seinen starken 
Stellungen in der Linie östlich Verpillisres—Champien—Carrspuis 
vor den inneren Flügeln der 6. und 1. Armee. Das Vorgehen der 25. In- 
fanterie-Division über Gruny und nördlich davon scheiterte an flankierendem 
Feuer aus Roye. Damit entfielen auch für das weit vorgestaffelte 
XXI. Armeekorps die Voraussetzungen für die Fortsetzung des Angriffs. 
Auch beim I. bayerischen Armeekorps blieb die Lage unverändert. Der 
Versuch seines rechten Flügels, über Assevillers—Herbecourt vorwärts zu 
kommen, hatte keinen Erfolg, da die erwartete Unterstützung durch das 
II. bayerische Armeekorps nördlich der Somme nicht wirksam wurde. Dieses 
hatte, in zwei Kolonnen in Richtung auf Bray—Albert vorrückend, gegen 
11° vormittags ohne ernsten Widerstand Maurepas und Guillemont erreicht. 
Beim Weitermarsch stieß die 3. bayerische Infanterie-Division bei Mari- 
court auf starken Widerstand, dessen sie nicht Herr zu werden vermochte. Die 
4. bayerische Infanterie-Division, von der jedoch noch eine Infanterie- 
Brigade fehlte, wurde, im Begriff, den Vormarsch fortzusetzen, in ihrer 
rechten Flanke aus der Richtung Bapaume überraschend durch die franzö- 
i) Die 9. Kavallerie-Division verblieb am rechten Flügel des I. bayerischen 
Armeekorps. 
t Weltkrieg. V. Land. 8
	        
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