Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Auch die 2. Armee vermag keine entscheidenden Erfolge zu erringen. IN 
große Straße Reims—Verry au Bac. Veim VII. Armeekorps lagen bei 
Eingang des Armeebefehls Mitte und rechter Flügel der 13. Infanterie- 
Division am Kanal nordwestlich Loivre und vor La Neuville seit dem vor- 
hergehenden Abend im Kampf. Infolgedessen setzte die Division nur 
schwache Teile des linken Flügels zum Angriff an. Sie überschritten den 
Kanal bei Loivre und drangen trotz starker feindlicher Gegenwirkung bis an 
die Chaussee vor. In den Mittagsstunden begann die Lage des X. Armee- 
korps schwierig zu werden. Das Bergmassiv, auf dem sich das Zwischenwerk 
de Chenay und das Fort de St. Thierry erhoben, lag noch in weiter Ferne. 
Um 11° erhielt das Generalkommando vom Armee-Oberkommando die An- 
Weisung, eine geeignete Linie zu gewinnen, in der es sich eingraben und 
gegen feindliche Gegenangriffe halten könne, bis die Nachbarkorps auf gleiche 
Höhe gekommen seien und das Vorgehen des linken Armeeflügels südlich 
Reims wirksam werde. Auf den inneren Flügeln des X. und VII. Armee- 
korps kam es kurz darauf infolge starken Flankenfeuers von Norden her zu 
einer rückläufigen Bewegung, die auch durch den Einsatz aller verfügbaren 
Reserven der 13. Infanterie-Division nicht wieder ausgeglichen werden 
konnte. Am Abend stand der linke Flügel der 13. Infanterie-Division 1 km 
westlich Loivre, der rechte Flügel und die 14. Infanterie-Division, die am 
Nachmittage vergeblich versucht hatte, das stark besetzte Verry au Bac zu 
nehmen, in den alten Stellungen auf dem östlichen Kanalufer. Der rechte 
Flügel des X. Armeekorps, am Straßenkreuz östlich Villers Franqueux, hing 
jetzt völlig in der Luft. Noch einmal stürmten in den Abendstunden die 
Regimenter dieses Korps vorwärts und gelangten bis dicht an Thil und 
Villers Franqueux heran. Infolge des fehlenden Anschlusses nach rechts 
mußte die Truppe aber in der Nacht wieder bis zur Chaussee zurückgehen. 
Bei der 7. A r m e e hatten die Befehle so früh erlassen werden können, 
daß die dringlichsten Angriffsvorbereitungen noch rechtzeitig getroffen worden 
waren. Die Aussichten für den Angriff am 26. September schienen hier 
nicht ungünstig, da das feindliche Artilleriefeuer am 25.September erheb¬ 
lich nachgelassen hatte. Generaloberst v. Heeringen befahl, daß das XII. 
Armeekorps mit schwachen Kräften die Aisne bei Pontavert sperren und mit 
der Masse gegen den Wald südlich Craonne vorgehen sollte. Das XV. 
Armeekorps hatte auf Craonnelle anzugreifen, das verstärkte VII. Reserve- 
korps den bereits seit einigen Tagen vorbereiteten Angriff auf das Höhen- 
gelände vor seiner Front nunmehr durchzuführen. 
Der Angriff des XII. Armeekorps gegen den Ost- und Nordostrand 
des Waldes südlich Craonne kam 200 m vor den feindlichen Gräben zum 
Stehen. Dagegen gelang es dem XV. Armeekorps, in die Nordwestecke 
des genannten Waldes einzudringen und Craonnelle zu nehmen. Das VII.
	        
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