Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
e) Der große Angriff am 26. und 27. September. 
Hierzu Karten 4 (1 : 1000 000) und 2, (1 :300 000). 
26. September. Der 26. September sollte zu einem der blutigsten Schlachttage dieses 
ganzen Kriegsabschnittes werden. 
Das Oberkommando der 4. A r m e e hatte befohlen, daß das durch die 
11. Infanterie-Division verstärkte XVIII. Reservekorps nach Wegnahme 
von Vienne le Chateau und St. Thomas nach Westen einschwenken sollte, 
um das VIII. Reservekorps zu unterstützen. Dieses hatte sich gemeinsam 
mit dem VIII. Armeekorps in der Nacht so vorzuarbeiten, daß um 
5° morgens die Linie Höhe nordöstlich Massiges—Beaussjour Ferme— 
Nordrand von Souain überrannt werden konnte. Gleichzeitig wollte das 
XIX. Armeekorps der 3. Armee mit seinem linken Flügel hart westlich 
an Souain vorbei vorgehen. 
Die 11. Infanterie- und die 25.Reserve-Division des XVIII. Reserve¬ 
korps mühten sich indessen vergeblich, aus der Linie Vinarville—Servon 
in den Westrand der Argonnen einzudringen und auf Vienne le Chkteau 
—St. Thomas Gelände zu gewinnen. Die 26. Infanterie-Division 
des XIII. Armeekorps, die auf Grund tags zuvor getroffener Vereinbarun¬ 
gen der Armee-Oberkommandos 4 und ö über Grandprß auf die Westseite 
der Argonnen gezogen wurde, erreichte schon am Vormittage Montcheutin. 
Da sie allein jedoch zur Unterstützung des XVIII. Reservekorps nicht aus¬ 
reichend schien, wurde mittags auch die 27. Insanterie-Division, die ur- 
sprünglich über Le Four de Paris auf Vienne le Chkteau hatte marschieren 
sollen, sobald der Westausgang der Argonnen in deutscher Hand wäre, über 
Apremont nach Vinarville gezogen, so daß nunmehr das ganze XIII. 
Armeekorps am Westrande des Waldgebirges versammelt war. Zum Ein- 
greifen kam das Korps am 26. nicht mehr, doch löste die 27. Infanterie- 
Division die östlich und südlich Vinarville stehenden Teile der 11. Infan- 
terie-Division ab*). 
Der Mitte und dem rechten Flügel der 4. Armee gelang es zunächst, 
sich unter heftigen Kämpfen in den Besitz des Waldes südwestlich Servon, 
der Höhen nördlich und westlich Massiges, der Beauföjour Ferme, des 
Dorfes Le Mesnil und der Höhen südlich Perthes zu setzen. Starke sran- 
zösifche Gegenangriffe drängten die deutschen Truppen jedoch nachmittags 
wieder in die Ausgangsstellungen zurück; nur Perthes blieb in deutscher 
Hand. 
Durch die blutigen Kämpfe der letzten Tage, vor allem des 26. Sep¬ 
tember, waren die Truppen der 4. Armee völlig erschöpft. Besonders die 
*) Skizze 1.
	        
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