Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
am Morgen des 25.die dringende Bitte an die Oberste Heeresleitung 
gerichtet, die 1., 7. und 2. Armee zur Fesselung des Feindes angreifen zu 
lassen, da nach allen Nachrichten die Linksverschiebungen und Bahntransporte 
der Franzosen nach Norden noch immer ihren unverminderten Fortgang 
nähmen. Der Wunsch des Armee-Oberkommandos 6 deckte sich mit den Ab- 
sichten des Generals v. Falkenhayn. Das Verhalten der Armeen in der 
Front hatte ihn in den letzten Tagen wenig befriedigt. Die in dem Heeres- 
befehl vom 22.September von der 1., 7. und 2.Armee verlangte Fesselung 
des Gegners war weder am 23.noch am 24. September versucht worden. 
Sie blieb auch am 25.September aus. Während auch an diesem Tage 
von der 1. und 2. Armee Meldungen über Ost—West-Bewegungen des 
Feindes vorlagen, wurden an der Maas- und Mosel-Front keine Trans- 
Portbewegungen der Franzosen beobachtet. 
Der Angriff der 5. Armee war bereits am 24. September zum Still- 
stand gekommen. Auch die 4. Armee schien in ihren Angriffsabsichten 
schwankend geworden zu sein. Sie hatte gemeldet, daß sie den Angriff bis 
zum Eintreffen des XIII. Armeekorps, das die 5. Armee zur Unterstützung 
ihres linken Flügels durch die Argonnen hindurch in Marsch gesetzt hätte, 
verschieben wollte. Hiermit konnte General v. Falkenhayn sich nicht ein- 
verstanden erklären^). Um 646 abends befahl er daher an die 3. und 4. Armee: 
„Heeresleitung setzt voraus, daß 4. Armee beabsichtigten Angriff in kom- 
mender Nacht ausführt. 3. Armee ebenfalls, mit rechtem Flügel nicht auf 
Sept Saulx, sondern auf Mailly .. 
Um endlich einen geschlossenen Angriff zwischen Soissons und den 
Argonnen in Gang zu bringen, entschloß sich General v. Falkenhayn, 
einen letzten starken Druck auch auf die anderen Armeen 
auszuüben. Dieser Entscheidung gingen Besprechungen mit der 2., 7. 
und 1. Armee voraus. In dem Entschluß zum Angriff wurde General 
v. Falkenhayn bestärkt durch die um 3° nachmittags vom Armee-Ober- 
kommando 2 übermittelte Fliegermeldung über den Abmarsch feindlicher 
Kolonnen in Stärke von etwa zwei Divisionen aus Gegend Reims und 
Soissons in westlicher Richtung^). Bevor er indes eine endgültige Ent- 
scheidung traf, richtete er um 5° nachmittags an die 1. und 7. Armee noch 
folgende Anfrage: „Ist Lage beim Gegner derart, daß Angriff 1. und 
7. Armee heute nacht Erfolg verspricht?" Die 7. Armee antwortete 
bejahend. Angriffsvorbereitungen seien bereits im Gange"). Die 1. Armee 
sprach sich dahin aus, daß der Angriff über die Aisne nicht möglich sei. 
i) S. 95. — 2) S. 92. 
3) Gemeint waren die Vorbereitungen für den örtlichen Angriff auf Beaulne— 
Troyon. S. 92.
	        
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