Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Der Angriff der 6. Armee kommt am 25.September zum Stehen. 
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sammlung erkannt worden. Der Gegner hatte nach den Ergebnissen der 
Luftaufklärung zweifellos in der gegen den Nordflügel des deutschen Heeres 
gerichteten Amsassungsbewegung einen Vorsprung gewonnen. Trotz der 
ungünstigen Gestaltung der Dinge hielt jedoch der Oberbefehlshaber, Krön- 
prinz Rupprecht, am Angriffsgedanken fest. 
b) Die Ereignisse bei der Heeresmitte (!., 7.,2., 3., 4. und 5. Armee) 
vom 22. bis 25. September. 
Hierzu Karten 4 (1 :1 000 000), 2 (1 :300 000) und 3 (1 :300 000). 
Inzwischen waren auf den anschließenden Fronten der 1., 7. unt>2Z. 
2. Armee keine wesentlichen Änderungen eingetreten. Der 23.September 
verlief ohne erhebliche Gefechtstätigkeit. Von beiden Seiten unternommene 
Vorstöße dienten vornehmlich Zwecken der Erkundung. Die im deutschen 
Heeresbefehl vom 22. September abends') verlangte offensive Betätigung 
zur Fesselung des gegenüberstehenden Feindes fand noch keine Auswirkung. 
Die Nachrichten über den Feind ließen eine weitere Schwächung vor der 
2. und 3. Armee sowie das unverminderte Andauern der Transport- 
bewegung nach Westen erkennen. Eine lange Kolonne, anscheinend ein 
ganzes Korps, wurde durch Flieger im Marsch von Coulonges (südlich Fis- 
mes) über Fere en Tardenois in der Richtung auf Vierzy beobachtet. Die 
Bahn Fismes—La Ferts Milon war mit Truppentransporten stark belegt. 
Im Vereich der 1. Armee wurde durch Lufterkundung lebhafter Zugverkehr 
auf den Strecken Eompiögne—Roye, Crepy en Valois—Verberie—Mont- 
vidier und Ereil—Elermont festgestellt. In der Gegend von Nampeel 
stand das französische IX. Korps, bei Roye das französische IV.Korps, eine 
Zuaven-Division und eine Marokkaner-Brigade. Weiter nördlich blieben 
die Verhältnisse unklar. Im Räume Ostende—Zeebrugge—Vrügge— 
Gent—Termonde—Alost war kein Gegner festgestellt worden. 
Angesichts des erneuten Fortziehens starker feindlicher Kräfte vor der 
Front der 7. und 2. Armee — man rechnete mit zwei bis drei Divisionen — 
hielt Generaloberst v. Vülow die schleunige Wiederaufnahme der Offensive 
im Sinne der im Heeresbefehle vom 22. September abends verlangten 
Fesselung des Gegners für dringlich. Cr begab sich mit seinem Generalstabs- 
chef, Generalleutnant v. Lauenstein, am 23. September zum Armee-Ober- 
kommando 3, um die Beteiligung der 3. Armee zu erwirken. General 
v. Einem glaubte jedoch, daß der Zeitpunkt für einen Angriff seiner Armee 
noch nicht gekommen sei. Nach dem Befehl der Obersten Heeresleitung 
*) S. 82.
	        
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