Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Schwere Kämpfe der 6. Armee vor Roye und südlich der Somme. 
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tember durch Befehl der Obersten Heeresleitung mit der Garde-Kavallerie- 
Division zur 6. Armee in Marsch gesetzt war, gelangte am Abend des 
25. September bis Peronne. Bei seinem Eintreffen im Operationsgebiet 
der 6. Armee wurde ihm auch die 4. Kavallerie-Division unterstellt. 
Das Armee-Oberkommando 6 erfuhr erst am Morgen des 25. September 
zu seiner Überraschung, daß das I. bayerische Armeekorps am 24. September 
seine Marsch quartiere an der Straße Vray—Rosiöres nicht erreicht hatte 
und noch im Angriff vor Chaulnes—Lihons und weiter nördlich lag. Der 
Somme-Äbergang bei Cclusier, tief in der Flanke des Korps, war inzwischen 
wieder vom Gegner besetzt worden. Die Meldung ließ erkennen, daß 
das Generalkommando die Lage als ernst ansah, da der Gegner in der 
Front stark überlegen schien und die Flanke bedroht war. Tatsächlich 
entwickelte sich die Lage hier bald sehr ungünstig. Die 1. bayerische 
Infanterie-Division mühte sich den ganzen Tag vergeblich um den 
Besitz von Lihons und Chaulnes. Der linke Flügel der 2. bayerischen 
Infanterie-Division gewann zwar im Angriff zunächst Gelände, der rechte 
Flügel wurde aber an der Somme seit 7°vormittags hart bedrängt. Cs 
war kein Zweifel, die 6. Armee war, statt zu umfassen, selbst umfaßt worden. 
Der Kommandierende General des I. bayerischen Armeekorps, General der 
Infanterie Ritter v. Tylander, wandte sich um Hilfe an das 2. Kavallerie- 
korps, dessen vorderste Division im Marsch nach dem rechten Armeeflügel 
eben Neste durchschritt. General v. der Marwitz ließ die Divisionen so- 
gleich in nördlicher Richtung abbiegen. Sie kamen noch rechtzeitig genug, 
um die Übergänge westlich Pöronne zu sperren. Inzwischen hatte der 
linke Flügel der 2. bayerischen Infanterie-Division von Rainecourt bis 
Foucaueourt zurückgenommen werden müssen. Der rechte Flügel hielt 
sich bei Dompierre mit Unterstützung des Höheren Kavalleriekommandeurs 2 
nur noch mühsam gegen den überaus heftigen feindlichen Flankenangriff. 
In den Abendstunden drängte ein neuer Vorstoß des Gegners aus der Rich- 
tung von Cappy den rechten Flügel des Korps bis in die Linie Assevillers— 
Soyscourt—Vermandovillers zurück. Lihons blieb in Feindeshand, nur 
Chaulnes war als einziger Erfolg endgültig in den Besitz der 1. bayerischen 
Infanterie-Division gelangt. Auch das XXI. Armeekorps war in starke 
Bedrängnis geraten. Die am Abend des 24. September vom Oberkommando 
angeordnete Rechtsschiebung und die hierbei entstandenen Kämpfe hatten 
ziemliche Verwirrung angerichtet. Selbst der Stab der 42. Infanterie-Divi- 
sion hatte den als Quartier ausersehenen Ort vom Feind besetzt gefunden. 
Die Befehle für den 25. September waren daher spät zur Ausfertigung 
gelangt. Erst gegen 730vormittags war die Ordnung so weit hergestellt, daß 
der Angriff fortgesetzt werden konnte. Räch schweren Kämpfen fetzte sich das
	        
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