Volltext: Der Marne-Feldzug ; [2]. Die Schlacht (4. 1926)

Die französische 5. Armee kann den deutschen Widerstand bei Reims nicht brechen. 505 
Versuch, Guignieourt zu nehmen, schlug fehl. Die immer ernster werdenden 
Angriffe des Gegners zwangen die Gruppe gegen 10° (11°) vormittags, auf 
Verry au Vae zurückzugehen. Dadurch wurde das Verhalten des Kavallerie- 
korps Conneau beeinflußt, das mit zwei Divisionen auf dem nördlichen 
Aisne-Ufer auf Conds vorgegangen war. Cs mußte, um nicht abgeschnitten 
zu werden, gegen 1° (2°) nachmittags der Gruppe Valabrögue über Verry 
au Vae und Pontavert auf das Sttdufer folgen. 
Das XVIII. Korps hatte anfangs einige Fortschritte erzielen können. 
Das Eingreifen der vom Kavalleriekorps Conneau entsandten Kavallerie- 
Division kam jedoch nicht zur Auswirkung. Sie stieß auf überlegene deutsche 
Kavallerie und mußte auf Amifontaine zurückgehen. Der rechte Flügel des 
XVIII. Korps wurde bei Corbeny durch neu eintreffende deutsche Ver¬ 
stärkungen zurückgedrängt und mußte bald nach Mittag das Dorf räumen. 
Die Höhen westlich Craonne konnten in lange hin- und herwogendem Kampfe 
gehalten werden. Die Kavallerie-Division trat abends, über Pontavert und 
Maizy marschierend, in ihren Korpsverband zurück. 
So war es nicht gelungen, die am 13. und zum Teil auch noch 
am 14. September vor dem linken Flügel der ö. Armee zwischen der 
deutschen 1. und 2. Armee bestehende Lücke^) zu einem Durchbruch aus- 
zunutzen. 
Die englische Armee war seit dem 6. September nur marschiert 
oder hatte gegen Nachhuten gefochten. Der 14. September sollte für sie seit 
Le Cateau der erste Schlachttag werden. Marschall French hatte in seinem 
Befehles für diesen Tag noch von einer „energischen Verfolgung des 
zurückgehenden Gegners" gesprochen und nahm nur das deutsche III. Armee- 
korps mit ein bis zwei Kavallerie-Divisionen vor seiner Front an. Cr hatte 
als Marschziel die Linie Athies—Suzy—St. Gobain festgesetzt. 
Das I. Korps, das bereits mit starken Kräften auf dem Nordufer der 
Aisne stand, griff im Morgengrauen bei Troyon an. Im Laufe des Vor- 
mittages gelang es, unter blutigen, oft wechselnden Kämpfen am Chemin 
des Dames festen Fuß zu fassen, zum Teil sogar ihn zu überschreiten, so 
daß das Ailette-Tal unter Feuer genommen werden konnte. Um Mittag 
erfolgte jedoch ein starker deutscher Angriff, der das Korps wieder über den 
Chemin des Dames zurückdrängte. Weiter westlich mußte ebenfalls die 
vordere Linie bis Veaulne zurückgehen; lediglich nördlich Soupir gelang es, 
sich zu behaupten. Ein am Spätnachmittage vom Korpsführer befohlener 
Gegenstoß kam nur teilweise zur Durchführung und nicht über den Chemin 
des Dames hinüber. Nur bei Courteeon drangen einige Bataillone darüber 
*) S. 478. — 2) Cdmonds, a. a. €>., S. 517.
	        
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