Volltext: Der Marne-Feldzug ; [2]. Die Schlacht (4. 1926)

Kämpfe der französischen 5.Armee bei Reims am 13. September. 
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wurde aufgefordert, nach Norden einzuschwenken und mit dem rechten 
Flügel über Chamouille—Vruyeres östlich an Laon vorbei, mit dem linken 
über Coucy le Chöteau—St. Gobain auf La Fere vorzugehen. Die 
6. Armee sollte, unter Velassung einer starken Seitenabteilung westlich der 
Höhen von St. Gobain zur Verbindung mit den englischen Kräften, auf dem 
rechten Äser der Oise vorgehen. Nach wie vor wurde also seitens der sran- 
zösischen Heeresleitung an dem Gedanken einer links überholenden Ver- 
folgung festgehalten, die im Falle des deutschen Widerstandes einen um- 
fassenden Angriff vorbereiten und das Aberwinden der frontal schwer zu 
nehmenden Abschnitte der Aisne, Serre und Oise erleichtern sollte. 
Bei der 5. Armee hatte General Franchet d'Csperey für den 13.Sep- 
tember die Weiterverfolgung in der allgemeinen Richtung auf ChZteau 
Porcien angeordnet. Als erstes Ziel waren dem X. Korps die befestigten 
Höhen von Verru, dem III. Korps die von Vrimont zugewiesen, während 
zwischen ihnen und durch sie gesichert das I. Korps unter persönlicher 
Führung des Generals Franchet d'Csperey feierlich in Reims einrücken 
sollte. Für den weiteren Verlauf des Tages war sodann ein Vorgehen des 
I. Korps bis an die Suippes und Retourne, des III. bis in die Gegend 
von Voizy—Villers devant le Thour vorgesehen. Die Gruppe Valabregue 
sollte westlich anschließend Amifontaine erreichen. Als linke Seitenabteilung 
hatten das XVIII. Korps bis Gondelancourt les Verrieux—St. Thomas, 
das Kavalleriekorps Conneau bis Sissonne zu marschieren. 
Die Ereignisse des 13. September entsprachen keineswegs den Cr- 
Wartungen. Das X. Korps fand bereits in früher Morgenstunde am Kanal 
südöstlich Reims derartigen Widerstand durch das deutsche X. Armeekorps, 
daß es jeden Versuch, das nördliche Ufer zu gewinnen, aufgeben mußte. 
Das III. Korps stieß vor St. Thierry auf stärkeren Gegner, der ihm Halt 
gebot. Das I. Korps wartete zunächst aus die Auswirkung des Vorstoßes 
beider Nachbarkorps. Als sie jedoch ausblieb, drang das Korps mit zwei 
Brigaden durch Reims hindurch, erhielt aber am Nordrande der Stadt 
heftiges Feuer. Vetheny wurde gegen Mittag genommen, mußte aber 
bald darauf wieder aufgegeben werden; lediglich La Neuvillette wurde 
beseht. Der Rest des Korps zog mit dem Armeeführer gegen Mittag feier- 
lich in die Stadt ein. Der Korpsführer erhielt infolgedessen erst verspätet) 
Nachricht von der schwierigen Lage seiner vorderen Truppen. Cr griff ein, 
es gelang jedoch bis zum Abend nur, Vetheny wieder zu erobern; östlich 
Reims kam das Korps nicht über die Bahn Chklons—Reims hinaus. Das 
III. Korps vermochte im Laufe des Tages bis Courcy—Loivre am Kanal 
*) Erst 4° (5°) nachmittags. — Deligny, a. a. O., S. 833.
	        
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