Volltext: Der Marne-Feldzug ; [2]. Die Schlacht (4. 1926)

466 
Der Rückzug. 
bei Hascht, Werchter und Aerschot durch die Belgier am 9. September 
alarmierte die deutschen Truppen. Sie hatten in der Linie Thildonck— 
Overdevaert—Beyghem eine Beobachtungsstellung inne, die Marine- 
Division auf dem rechten, die 5. Reserve-Division nach Ablösung der 6. 
auf dem linken Flügel. Hinter der Mitte bildeten die 27.Landwehr- 
Brigade und eine noch in der Aufstellung begriffene Matrosen-Artillerie- 
Brigade die Reserven. Der Kommandeur der Marine-Division, Admiral 
v. Schröder, rüstete sich in dieser Stellung zur Abwehr, während der 
Kommandierende General des III. Reservekorps, General der Infanterie 
v. Befeler, die 6. Reserve-Division am frühen Morgen des 10. September 
zunächst bis Assche rücken ließ und damit dem Befehle des Armee-Ober- 
kommandos 7 zuvorgekommen war, die 6. Reserve-Division der 5. so zu 
nähern, daß sie einem gegen diese gerichteten Angriffe in die Flanke 
stoßen könne. 
1».September. Am 10.September hatten die schwachen deutschen Kräfte bei 
Löwen einen sehr schweren Stand, zumal da es ihnen gänzlich an Artillerie 
fehlte. Die schwierige Lage zwang dazu, zum Schutze der bedrohten Bahn- 
strecke und zur Unterstützung der schwachen Kräfte des Generals v. Befeler 
vorübergehend fünf Bataillone, eine Eskadron und vier Batterien des 
XV. Armeekorps bei Löwen und Tirlemont auszuladen. Erst mit Hilfe 
dieser Kräfte und der von Brüssel anrückenden 37. Landwehr-Brigade 
gelang es, den Feind von Stadt und Bahnhof abzudrängen. Von der 
6. Reserve-Division wurde die 11. Reserve-Infanterie-Brigade am Nach¬ 
mittage durch Brüssel durchgezogen, so daß sie am Morgen des 11. Sep¬ 
tember nordöstlich Löwen eintreffen konnte, während die 12. Reserve-Znfan- 
terie-Brigade noch westlich der belgischen Hauptstadt verblieb. 
II.September. Im Lause des 11. September ließen die heftigen feindlichen Angriffe 
auf Löwen allmählich nach; einer belgischen Radfahrer-Abteilung war es 
gelungen, die Bahnstrecke westlich Tirlemont durch eine Brückensprengung 
zu unterbrechen. Die bisher über Lüttich—Brüssel gefahrenen Transporte 
mußten nunmehr über die Strecke Lüttich—Ramur—Charleroi—Möns um¬ 
geleitet werden. Auf ihr entstanden infolge äußerst starker Belastung 
besonders schwierige Betriebsverhältnisse, die zu rückwärtigen Stockungen bis 
in die heimatlichen Grenzgebiete führten. Am 12.September stieß die 
11. Referve-Infanterie-Brigade, unterstützt von den ausgeladenen Teilen 
des XV. Armeekorps, von Löwen kräftig nach Norden vor und entlastete 
den an diesem Tage wieder heftig angegriffenen Kanalübergang bei Thil- 
donck. Erst als am 13. September der Abschnitt von Werchter und Haecht
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.