Volltext: Der Marne-Feldzug ; [2]. Die Schlacht (4. 1926)

Ausfall des belgischen Heeres aus Antwerpen am 9. September. 465 
tember, 910 abends, vom Chef des Generalstabes des Feldheeres den Befehl, 
mit den verfügbaren Teilen feiner Armee den rechten Heeresflügel zu ver- 
stärken und die 7. Kavallerie-Division, das VII. und IX. Reservekorps 
unverzüglich in der Richtung auf St. Quentin in Marsch zu setzen, da das 
westliche Belgien — auf Grund weitreichender Lufterkundung — frei vom 
Feinde gefunden sei. Generaloberst v. Heeringen ließ daher am nächsten 
Tage das IX. Reservekorps auf Arras antreten, während das VII. Reserve- 
korps am 10. September auf La Före vorrücken sollte. Das anrollende 
XV. Armeekorps beabsichtigte er, bei St. Quentin auszuladen. Zur Siche- 
mng dieser Bewegungen sollte die 7. Kavallerie-Divifion am 12.September 
südwestlich Cambrai die Linie Croisilles—Villers Guislain erreichen unter 
kräftiger Aufklärung in der Front und in der rechten Flanke. 
Die Absicht, die neue Armee im Räume Arras—St. Quentin— ». Septem»«. 
La Före zu vereinigen, erfuhr jedoch schon am nächsten Tage erhebliche 
Änderungen. Am Abend des 9. September ging ein Telegramm der 
Obersten Heeresleitung in Brüssel ein, demzufolge „Meldungen 
über starke Truppenausladungen an belgischer und französischer Küste 
zunächst das Verbleiben des IX. Reservekorps in Belgien erforderlich 
machten'"). Dieses Korps wurde daher angehalten; der 7. Kavallerie-Divi- 
sion wurde außer ihrer bisherigen Aufgabe die weitreichende Aufklärung 
über Lille gegen die Küste übertragen. Auch in der Heranführung des 
XV. Armeekorps traten Stockungen ein. Ein Zugzusammenstoß bei Möns 
führte zu längerer Sperrung der Transportstraße. Eine ungleich größere 
Einwirkung hatte jedoch ein Ausfall des belgischen Heeres aus Antwerpen 
am 9. September. 
Die belgische Heeresleitung hatte sich auf Grund von 
Meldungen über größere Truppen- und Munitionstransporte auf der 
Bahnlinie Lüttich—Löwen—Brüssel und von Nachrichten über die ent- 
scheidungsuchende Offensive der Verbündeten an der Marne entschlossen, 
am 9. September mit allen Feldtruppen gegen den Ostflügel der deutschen 
Veobachtungslinie vor Antwerpen einen umfassenden, großen Schlag zu 
führen. Nach Scheinbewegungen bei Termonde durch eine Division wurde 
die ganze Linie von Beyghem bis zum Kanal Löwen—Mecheln von zwei 
Divisionen angefaßt, der Hauptstoß östlich davon mit drei Divisionen auf 
Löwen geführt, während die Kavallerie-Divifion unter Wegnahme von 
Aerschot gegen die Bahnlinie Tirlemont—Löwen vorstoßen und diese 
möglichst nachhaltig zerstören sollte. Die Wegnahme der Demer-Übergänge 
')S. 319. 
tOMtirieg. IV. Land. 
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