Volltext: Der Marne-Feldzug ; [2]. Die Schlacht (4. 1926)

Die 3. Armee befiehlt am 10. September abends den Rückzug. 
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zurückrief und der Z.Armee vorschrieb, an die 2. den Anschluß zu halten 
und die Linie Mourmelon le Petit—Francheville an der Moivre zu 
befestigen und zu behaupten. Der 4. Armee war Fühlung an die 3. nördlich 
des Rhein-Marne-Kanals befohlen. Dieser durch den Rückzug der 1. und 
2.Armee bedingte Wechsel der Auffassung und der Weisungen der Obersten 
Heeresleitung machte zwar die Angriffspläne des Armee-Oberkommandos 3 
zunichte, wenigstens aber schien durch diese neuen Richtlinien Klarheit ge- 
schaffen zu sein. Es blieb nun nichts anderes übrig, als die von allen drei 
Armeekorps beabsichtigte, nächtliche Angriffsunternehmung zunächst an- 
zuhalten. Inzwischen war auch die Antwort des Armee-Oberkommandos 2 
eingetroffen. Der linke Flügel des Gardekorps sollte schon bei Tages- 
anbruch des 11. September zurückgehen. Gleichzeitig wurde mitgeteilt, daß 
eine feindliche Kolonne, auf ein Armeekorps geschätzt, 3° nachmittags von 
Etoges her Bergöres erreicht habe, es sei auch neben der Straße marschiert 
worden. 
Diese Nachricht beleuchtete blitzartig die der rechten Flanke der 
Z.Armee drohende Gefahr; die rechte Armeegruppe mußte beschleunigt 
zurückgenommen werden. Um 830 abends wurden die Korps durchweinen 
Vorbefehl auf den bevorstehenden Rückzug hingewiesen, dem um 10" abends 
der Armeebefehl für den 11. September folgte. Der Abmarsch war unter 
Sicherung von Nachhuten mit starker Artillerie so anzutreten, daß die Gros 
830 vormittags die Linie Chaintrix—Vatry—Dommartin Lettrse—Maifons 
en Champagne überschritten hatten. Von Sicherungstruppen sollte diese 
Linie bis zum 11. September, 1030 vormittags, gehalten werden. Das 
XII. Reservekorps hatte die Deckung der rechten Armeeflanke zu übernehmen. 
Straßen und Brücken wurden zugewiesen. Am 11. September sollten die 
Armeekorps die Marne überschreiten unter Sicherungen am Flusse. Auch 
die Grenzen der Abschnitte für die Verteidigung jenseits der Marne wurden 
bereits bestimmt. Das Oberkommando beabsichtigte, sich am 11. nach 
Suippes zu begeben. 
Kaum war dieser Befehl ausgegeben, als um 11° abends das XII. Ne- 
servekorps durch Fernsprecher meldete, daß die 24. Reserve-Division bei 
Eintritt der Dunkelheit von einem starken Feinde — nach Gefangenen- 
aussagen zwei feindlichen Korps — bei Clamanges überraschend angegriffen 
und umgangen worden sei. Die 24. Reserve-Division habe nur noch ganz 
geringen Gefechtswert^), der Kommandierende General habe unter diesen 
Anständen den in Aussicht gestellten Armeebefehl nicht mehr abwarten 
*) Diese Meldung stand jedoch mit der wirklichen Lage der 24. Reserve-Division 
in völligem Widerspruch.
	        
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