Volltext: Der Marne-Feldzug ; [2]. Die Schlacht (4. 1926)

Kämpfe der französischen 6. Armee zwischen Chambry und Aey en Multien. 
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Auf dem linken Flügel der Armee war das VII. Korps in zwei Kolonnen 
über die Linie Oissery—Ognes in der allgemeinen Richtung auf Aey 
en Multien angetreten. Die südlich vorgehende 63. Reserve-Division fand 
zunächst bei Brögy geringen Widerstand, konnte jedoch bald auf Fosse 
Martin weiter vorgehen. Die nördliche Kolonne traf keinen Gegner und 
durchschritt Ognes ohne Aufenthalt. 
Während diese Ereignisse an der Front sich abspielten, war General 
Gallisni in den Morgenstunden auf dem Gefechtsstande der 6. Armee bei 
Le Tremblay eingetroffen. Dort erreichte ihn und General Maunoury 
gegen 10° (11°) vormittags die Nachricht, daß gegen 9° (10°) vormittags die 
Anfänge von zwei deutschen Divisionen bei Zsles les Meldeuses und 
Varreddes, von Süden kommend, die Marne erreicht und begonnen hätten, 
den Fluß zu überschreiten^). Man beschloß, diesen Gegner sofort an- 
zugreifen. Die Gruppe Lamaze erhielt Weifung, mit der marokkanischen 
Brigade über Chambry, mit der 55. Division über Barcy in der Richtung 
auf die Höhe nördlich Varreddes, mit der 56. Reserve-Division auf (Efts- 
pilly vorzugehen. £lm II30 (1230) mittags folgte die Meldung, daß die 
55. Reserve-Division zwei aus Varreddes sich entwickelnde deutsche Divi- 
sionen vor sich habe. 
General Maunoury erteilte daraufhin der bisher in Reserve befind- 
lichen 45. Division den Befehl, sich hinter den rechten Flügel auf Penchard 
zu ziehen, und setzte eine ihrer Brigaden sofort ein. Von höchster Wichtig- 
keit war jetzt das baldige Eintreffen der Engländer auf dem südlichen 
Marne-Ufer. 
General Galliern sandte daher dem Marschall French die schon er¬ 
wähnte eilige Nachricht über die von der 6. Armee erreichte Linie mit der 
Bitte, baldigst vorzugehen. 
An der Front hatte sich seit den Mittagsstunden folgendes ereignet. Auf 
dem rechten Flügel sicherte die Kavallerie-Division Cornulier weiter auf 
Meaux und Trilport, ohne neuen Feind dort festzustellen. Ihre Artillerie, die 
nach Kräften die benachbarte marokkanische Brigade unterstützte, litt unter 
dem auf sie gerichteten deutschen Feldhaubitzfeuer und mußte ihre Stellungen 
weiter rückwärts verlegen. Die Marokkaner hatten ihr Vorgehen über 
Chambry gegen die Höhen von Varreddes fortsetzen sollen. Die Besatzung 
von Chambry widerstand jedoch angeblich^) zunächst allen Angriffen. Erst 
als die inzwischen eingetroffene Brigade der 45. Division eingriff, gelang es 
m den Nachmittagsstunden, in das Dorf einzudringen. Der Besitz war 
jedoch nur von kurzer Dauer. Ein gegen 4" (5°) nachmittags unternommener 
*) S. 41. — 2) -Palat, a. a. O., VI, S, 132. 
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