Volltext: Der Marne-Feldzug ; [2]. Die Schlacht (4. 1926)

352 Die Vorgänge auf französisch-englischer Seite während der Marneschlacht. 
westlich Provins geruht. Bei Tagesanbruch stellte General Conneau sich bei 
St. Hilliers (nordwestlich Provins) bereit und schob eine Division (8.) über 
Chenoise bis an den Nordrand des ausgedehnten Waldes zwischen Chenoise 
und Iouy vor. Die Artillerie dieser Division wurde vorübergehend in ein 
kurzes Gefecht mit einer deutschen Batterie, die auf englische Kavallerie 
feuerte, verwickelt. Der Rest des Kavalleriekorps trat einer deutschen 
Kolonne entgegen, die gegen 4° (5°) nachmittags von Courtaeon über 
Champcenest vorging. Cs kam hier jedoch nicht zu ernsterem Kampfe, weil 
gegen 53° (63°) nachmittags die Deutschen ihren Vormarsch einstellten. Der 
Ort Champcenest war abends von deutschen Kräften besetzt. Das Kaval- 
leriekorps ging nach Einbruch der Dunkelheit in seine Unterkünfte bei Pro- 
vins zurück. 
Im Laufe des Tages, um 13° (230) nachmittags, hatte General Franchet 
d'Csperey einen Armeebefehl erlassen, in dem zwar einleitend betont wurde, 
daß die Armee seit dem Morgen den Feind vor sich zurückgeworfen habe 
und nach Norden fortschreite, dann aber angeordnet wurde, daß bis zum 
Abend die Linie Charleville—Csternay—Monteeaux—Couperdrix nicht 
überschritten werden solle, und daß sich in ihr sämtliche Verbände so „ver- 
schanzen sollten, um, koste es was es wolle, jedem Angriffe des Gegners 
zu widerstehen". Die letzte Ziffer dieses Befehls lautete: „Cs ist der aus- 
drückliche Befehl des Armeeführers, daß alles bereit ist, mit letzter Energie 
einem deutschen Gegenangriff Widerstand zu leisten, der — wie es häufig 
der Fall gewesen ist — gegen Abend eintreten kann." 
Das englische Expeditionskorps hatte, nach den von 
seinem Führer erteilten Befehlen am 6. September frühzeitig aufbrechend, 
mit dem I. Korps gegen 9° (10°) vormittags die Linie La Chapelle Iger— 
Lumigny, mit dem II. und III. Korps gegen 10° (11°) vormittags die Front 
La Houssaye—Villeneuve le Comte—Bailly erreichen sollen. Die am 
rechten Flügel befindliche Kavallerie-Division (1., 2., 4. Brigade) stellte 
zwischen 8° und 9° vormittags bei Iouy le Chktel deutsche Heereskavallerie 
mit Iägerbataillonen und Artillerie fest. Die englische 2. Kavallerie-Brigade 
wurde aus Peey vertrieben. Anmittelbar darauf gingen deutsche Bataillone 
von Vaudoy auf Rozoy vor, die auf die Vorhut der 1. Division östlich von 
Rozoy stießen. Kurze Zeit später waren auch Teile der vor der Front auf¬ 
klärenden 5. Kavallerie-Brigade bei Touquin auf überlegene deutsche Kaval¬ 
lerie getroffen und hatten den Ort und kurz darauf auch Pezarches räumen 
müssen. Der Führer des englischen I. Korps, Sir Douglas Haig, hielt 
angesichts der ungeklärten Lage seine I.Division zunächst an und gab 
Befehl, aufzuschließen. Marschall French ordnete, als er von den Creig-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.