Volltext: Der Marne-Feldzug ; [2]. Die Schlacht (4. 1926)

Angriff des rechten Flügels der 1. Armee am 9. September. 
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gedrungen; man hatte den Eindruck, daß der südlich Ussy befindliche Gegner 
in der Nacht mit Teilen in westlicher Richtung abmarschiert sei. Trotz der 
beruhigenden Nachrichten vom Kavalleriekorps Marwitz blieb die Lage an 
der Marne ernst. Konnte hier so lange durchgehalten werden, bis auf dem 
rechten Flügel die Entscheidung gefallen war? Die furchtbare Ungewiß- 
heit, die quälenden Zweifel und Sorgen, die das Armee-Oberkommando 
in den letzten Tagen hatte durchleben müssen und die gestern Abend einer 
starken Siegeszuversicht gewichen waren, wurden wieder lebendig. Mit 
brennender Ungeduld wurden Nachrichten vom rechten Armeeflügel erwartet. 
Außer einer kurzen Meldung der in der Nacht bei Thury en Valois und 
Grand Champ versammelt gewesenen 4. Kavallerie-Division über Gefechte 
am gestrigen Tage hatten weder der Führer der Angriffsgruppe, General 
v. Quast, noch die dorthin entsandten beiden Nachrichtenoffiziere bisher 
Bericht erstattet. Alles hing davon ab, daß hier schnelle und durchgreifende 
Fortschritte erzielt wurden. 
Die Nacht war auf der ganzen Front im allgemeinen ruhig verlaufen. 
Auf dem äußersten rechten Flügel hatte die Neserve-Vrigade 
Lepel in aller Frühe von Verberie den Vormarsch auf Nanteuil le 
Haudouin in den Rücken des Feindes angetreten. Ihr folgte mit etwa 
einem halben Tagemarsch Abstand die 10. Landwehr-Brigade auf Verberie. 
Vei der Gruppe Q u a st stellten sich die Divisionen in der all- 
gemeinen Linie Gondreville—Antilly zum Angriff bereit. Das IX. Armee- 
korps sollte um 8° vormittags die bis an die Waldränder nördlich Villers 
les Potees vorgeschobenen Sicherungen überschreiten, und zwar die 
17. Infanterie-Division mit der Abteilung Schulenburg^) stark rechts 
gestaffelt in der allgemeinen Richtung auf Levignen, die 18. Infanterie- 
Division in der Richtung auf Vargny. Die 6. Infanterie-Division hatte 
zunächst die Linie Villers les Potees—Antilly zu halten und sich demnächst 
dem Angriff der 18. Infanterie-Divifion in der Richtung auf Vetz—Villers 
St. Genest anzuschließen. Vei der 17. Infanterie-Divifion verzögerte sich 
das Antreten etwas; erst kurz nach 8° vormittags eröffnete die Artillerie zu 
beiden Seiten von Gondreville das Feuer gegen französische Batterien bei 
Levignen und später gegen feindliche Schützen, die von dort auf Gondre- 
ville vorgingen. Die Infanterie beendete erst gegen 930 vormittags ihre 
Entfaltung und schritt zu beiden Seiten der Straße Gondreville—Lsvignen 
zum Angriff. Die auf Gondreville vorgehenden französischen Schützen 
wichen nach kurzem Widerstande auf Levignen zurück, das Dorf und die 
Waldränder nördlich und südlich davon besetzt haltend. 
i) S. 191.
	        
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