Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

68 
Der Feldzug im Westen bis Mitte April 1915. 
Eintreffen der Verstärkungen abhängig und erfuhr am 23. März persönlich 
in Chantilly, daß er vom 4. April ab auf das XII. Korps für einen Ein¬ 
satz zwischen Mosel und St. Mihiel, aus das I. und II. Korps sowie das 
Kavalleriekorps Conneau für eine Verwendung nördlich St. Mihiel rechnen 
könne. General Ioffre wünschte, das Unternehchen in der Form eines 
drei bis vier Tage währenden, wuchtigen Stoßes (coup de force) geführt 
zu sehen; sei es innerhalb dieser Frist gelungen, einen Durchbruch zu er¬ 
zielen und den Feind von den Maas-Höhen herunterzuwerfen, so würde 
noch das XVII. Korps herangeführt werden (allerdings nicht vor dem 
15. April); im anderen Fall sollten die erreichten Stellungen gehalten und 
ausgebaut werden. Die zur Verfügung gestellten Verbände müßten dann 
nach und nach wieder als Heeresreserven zurückgezogen werden. 
Die Vorbereitungen für den Angriff in der Woevre-Cbene wurden 
unter möglichster Geheimhaltung getroffen und waren am 4. April beendet. 
Auf Bitten des Generals Dubail wurde an diesMv Tage von der Obersten 
Führung eine Division des bei Givry en Argonne eintreffenden XVII. Korps 
zur Verfügung gestellt. Die zwischen der Mosel und St. Mihiel eingesetzten 
Teile der 1. Armee sollten auf Thiaucourt, eine südlich von Ctain aus dem 
I. und II. Korps, der Division de Morlaincourt und dem Kavalleriekorps 
Conneau zu bildende Armee-Abteilung Gerard auf Lachaussee angreifen. 
Bei nebligem, regnerischem Wetter begann die Unternehmung am 5. April. 
Schon geraume Zeit vor Beginn der französischen Offensive hatte man 
bei der Armee-Abteilung Strantz den Eindruck, daß der Feind 
versuche, sich durch Cinzelunternehmungen an verschiedenen Stellen eine 
möglichst günstige Ausgangstage für einen größeren Schlag zu schaffen. 
Am 18. März griffen die Franzosen von neuem gegen die Combres-Höhe 
an und drangen in die auf dem Nordwesthang der Höhe liegende deutsche 
Stellung ein. Der am Vormittag des 19. März von Teilen der 33. Re¬ 
serve-Division ausgeführte Gegenangriff gewann das verlorene Gelände 
bis auf ein kleines Stück wieder. Doch war nicht zu verkennen, daß sich hier 
die Lage bedenklich gestaltete. Der Führer des V. Armeekorps, General der 
Infanterie v. Oven, erstattete daher dem Oberbefehlshaber am 21. März 
persönlich Bericht und wies darauf hin, daß die Kämpfe um die Combres- 
Höhe bereits starke Kräfte verbraucht hätten. Sein Vorschlag, die Schwie¬ 
rigkeiten bei Combres durch einen entlastenden Vorstoß an der Grande 
Tranchee de Calonne im Abschnitt der 9. Infanterie-Division zu beheben, 
mußte vorläufig von General v. Strantz abschlägig beschieden werden, da 
er nicht über die hierfür notwendigen Kräfte verfügte. Dem am 27. März 
aufs neue angreifenden Gegner gelang es zwar, sich am Nachmittage fast
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.