Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

1«. bis 
20. März. 
58 Der Feldzug im Westen bis Mitte April 1915. 
Feldmarschall French beschloß darauf, innerhalb seines Front¬ 
abschnittes selbständig ein Angriffsunternehmen anzusehen, und ordnete 
Anfang März einen Vorstoß auf Neuve Chapelle an, der am 10. März 
begann. 
An diesem Tage griffen das englische IY., das indische und Teile des 
I. Korps unter General Sir Douglas Haig bei Givenchy lez la Bafsse und 
Neuve Chapelle den Abschnitt der 14. Infanterie-Division des VII. Armee¬ 
korps an. Ihr Ziel war offenbar der Durchbruch in der Richtung auf 
Lille. Während bei Givenchy alle feindlichen Anläufe abgewiesen wurden, 
gelang es den Briten nach sehr starker Feuervorbereitung, bei Neuve Cha¬ 
pelle in die deutschen Stellungen einzubrechen und den Ort 11° vormittags 
zu besehen. Da keine Armeereserven mehr vorhanden waren, zog das 
Oberkommando der 6. Armee zwei Reserve-Bataillone des XIX. (säch¬ 
sischen) Armeekorps mit der Eisenbahn nach Don zur Verfügung des 
VII. Armeekorps. Der Kommandierende General, General der Infanterie 
v. Claer, meldete am Nachmittage den Vormarsch weiterer feindlicher 
Kolonnen auf Neuve Chapelle und Richebourg l'Avous mit dem Hinzu¬ 
fügen, er erwarte einen Durchbruch mit stärkeren Kräften und bitte um min¬ 
destens eine Division der Heeresreserve. Tatsächlich erfolgte 3® nach¬ 
mittags ein neuer Angriff auf breiterer Front unter Einsah frischer 
Kräfte. Daraufhin wurde bei der Obersten Heeresleitung die Genehmi¬ 
gung eingeholt, die 6. bayerische Reserve-Division nach Don heranzuführen, 
außerdem vier Batterien aus der Reserve des XIX. Arnreekorps nach 
Fournes in Marsch gesetzt, obwohl gegen Abend auch das XIX. und 
II. bayerische Armeekorps starkes feindliches Feuer meldeten. Die 4. Armee 
wurde gebeten, die bei Roulers in Reserve stehende 86. Reserve-Infanterie- 
Brigade mit der Bahn ebenfalls nach Don zu senden, wo sie vorläufig 
zur Verfügung des Oberkommandos bleiben sollte. 
Am 11. März, 7° vormittags, erfolgte ein neuer allgemeiner britischer 
Angriff gegen die 14. Infanterie-Division, der aber im deutschen Infanterie¬ 
feuer liegenblieb. Die bis zum Abend einlaufenden Meldungen ließen er¬ 
kennen, daß die augenblickliche deutsche Verteidigungslinie zwischen Neuve 
Chapelle und der zweiten Stellung im freien Felde lag. Am Abend des 
11. März griff der Gegner bei Neuve Chapelle von neuem an. Auch dieser 
Angriff konnte mit AnterstüHung einiger Kompagnien der 6. bayerischen 
Reserve-Division abgewiesen werden. 
Der inzwischen vorbereitete deutsche Gegenangriff auf Neuve Chapelle 
begann am 12. März, 6° vormittags. Westfalen, Sachsen und Bayern
	        
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