Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Französische Vorstöße auf der Front Souain—Beausejour Fe. 
49 
licher Arbeit „Sehnen-", „Riegel-", „Flankierungs-" und durchlaufende 
„Aufnahme"-Gräben mit schußsicheren Unterständen. Cs war oft nicht zu 
umgehen, daß bei der Dringlichkeit dieser Arbeiten auch eben erst abgelöste, 
stark erschöpfte Truppen wieder herangezogen werden mußten. Die kärglich 
vorhandenen, armseligen Ortschaften im Hintergründe lagen fast täglich 
unter weitreichendem feindlichem Feuer. Sie mußten, um unnötige Verluste 
unter der französischen Bevölkerung zu vermeiden, von den sich dort zäh 
festklammernden Einwohnern geräumt werden. 
Am 3. März gegen Abend traf der Chef des Generalstabes des Feld¬ 
heeres nach seiner Rückkehr vom östlichen Kriegsschauplätze zu einer Aus¬ 
sprache im Armee-Hauptquartier Vouziers ein. Cr betonte, daß es von 
größter Wichtigkeit sei, daß die 3. Armee auch nicht den kleinsten Teil ihrer 
Stellung ausgäbe. Cr befand sich dabei in voller Übereinstimmung mit 
Generaloberst v. Einem. 
Seit Anfang März schienen auch wieder in Gegend Souain An-7.btsii.MHrz. 
griffsvorbereitungen im Gange zu sein, die auf eine demnächstige Verbreite¬ 
rung der bisherigen Angriffsbasis gegen Westen schließen ließen. Vor¬ 
getriebene Sappen und verstärktes Feuer zielten in erster Linie gegen 
„die Balkon-Stellung", die Windmühlen-Höhe westlich Souain und den 
„Vayernzipfel" östlich davon. 
Tatsächlich bestand auf französischer Seite die Absicht, die Offensive 
unter erhöhtem Nachdruck und unter Ausdehnung auf den Abschnitt 
Perthes—Souain weiterzuführen. Mit der Leitung wurde westlich 
Perthes General Grosfetti betraut, der am 27. Februar die Führung einer 
neugebildeten GruppeH übernommen hatte. Die Angriffe bei Souain sehten 
am 7. März ein, konnten aber nach vorübergehenden Einbrüchen dank der 
Tapferkeit der Truppe abgewiesen werden. 
Am 8. März wandte sich Generaloberst v. Einem an das Armee-Ober¬ 
kommando 5 mit dem Ersuchen um Mitwirkung bei einem beabsichtigten 
Cntlastungsvorstoß auf dem linken Flügel des VIII. Reservekorps. 
Die erbetene Unterstützung wurde zugesagt. Auch sonst herrschte der 
Wunsch, dem niederdrückenden Ausharren gegenüber den weit über- 
legenen feindlichen Materialmassen durch einen Stoß nach vorwärts ein 
Ende zu bereiten. Generalmajor v. Altrock, der Kommandeur der hart 
ringenden 16. Reserve-Division, äußerte gegenüber einem aus dem Großen 
Hauptquartier in seinen Abschnitt entsandten Generalstabsosfizier etwa 
folgendes: „Der Franzose ist zermürbt. Das kommt aber nicht zur Geltung, 
4 Französisches XII., XVI. Korps und 60. Infanterie-Division. Mit dem 
19. Februar wurde im französischen Heere die Unterscheidung zwischen Infanterie- 
und Reserve-Division aufgehoben, 
t We'tkrieg. VII. Band. 
4
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.