Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Donnerstag veil 29.3onimr 1931 
Dresdner 
v. Prittwitz Hindenbür g und Luden- 
dorff das Kommando der 8. Armee über¬ 
nahmen, den Rückzug abstoppten und zum 
Gegenangriff übergingen. An der Schlacht bei 
Tan n enberg, an der größten Bernichtungs- 
schlacht des Weltkrieges, nahm General 
n. Franeois als Führer eines Truppen- 
verbanöes, der etwa eine zahlenmäßige Stärke 
non drei Korps neben den zugehörigen 
Festungstruppen und technischen Abteilungen 
umfaßte und der an entscheidender Stelle ein- 
gesetzt wurde, hervorragenden Anteil, ebenso an 
der Schlacht an den Masurischen Seen. Als 
dann Hindenburg und Luöendorff die Masse der 
8. Armee als 9. Armee zum Angriff durch Polen 
gegen die Weichsel führten, wurde Frangois der 
Oberbefehl über die 8. Armee mit der Aufgabe 
übertragen: „Ost- und Westpreußen zu schützen". 
Er führte diesen Auftrag erfolgreich durch, bat 
aber später, als ihm das Oberkommando die 
Durchführung des Auftrages durch Abzug von 
mehreren Divisionen erschwerte, den Kaiser um 
eine andere Verwendung. 
Der Geist Schliessens, der diesen Heerführer 
beseelte, hatte ihn schon seit Stallupönen in den 
Ruf eines allzu eigenmächtigen Verhaltens ge¬ 
führt. Als er sich im Januar 1916 beim Kaiser¬ 
in Charleville meldete, entließ ihn dieser nach 
anerkennenden Worten über Gumbinnen, 
Tannenberg, Masurische Seen und die Abwehr 
des zweiten Russenansturms im Oktober und 
November 1914 als Befehlshaber der 8. Armee 
mit den Worten: „Nun mit Gott, Francois, Sie 
werden Ihre Sache auch hier machen. Aber 
parieren müssen Sie. Sie sind eine zu selb¬ 
ständige Natur." 
Aber Francois fand, obwohl vorher erfolg¬ 
reich als Oberbefehlshaber einer Armee im 
Osten, im ferneren Verlauf des Weltkrieges im 
Westen und Osten nur noch als Korps- oder 
Gruppenführer Verwendung. Daß dieser 
energische und klarsehende Schüler Schliessens, 
als der er sich auch in seinen kriegsgeschichtlichen 
Schriften über „Marneschlacht und Tannenberg" 
und „Gorlice" erweist, wie er es vorher erfolg¬ 
reich auf den ostpreußischen Schlachtfeldern getan 
hatte, nicht seinen Fähigkeiten entsprechend aus¬ 
gewertet wurde, ist auch einer der vielen 
tragischen Züge des Weltkrieges.
	        
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