Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Gescheiterte französische Angriffe bei Perthes. 
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Seite fehlte infolge des immer noch nicht behobenen Munitionsmangels. 
Trotzdem waren alle Angriffe zwischen Souain und Massiges während de; 
Dezember 1914 im Infanterie- und Maschinengewehrfeuer gescheitert. 
Das Jahr 1915 hatte auf der Champagne-Front unter deutlichen An¬ 
zeichen stärkerer feindlicher Angriffe begonnen. Mehr und mehr verdichteten 
die Franzosen ihre Angriffsmittel vor den beiden rheinischen Korps, 
während das XII. (sächsische) Reservekorps durch Scheinunternehmungen 
und Ablenkungsfeuer nur noch beschäftigt wurde. Die Kampftätigkeit be¬ 
schränkte sich im wesentlichen auf Artillerieduelle wechselnder Stärke und 
Kleinunternehmungen. Im übrigen reichten die Kräfte der deutschen 
Kampftruppe kaum aus, die zerschossenen und durch das regnerische Wetter 
zerbröckelnden Gräben in verteidigungsfähigem Zustande zu halten und mit 
dem befohlenen Ausbau einer durchlaufenden rückwärtigen Stellung zu be¬ 
ginnen. Sie zog sich im Durchschnitt 3 kni hinter der Kampfstellung Hin. 
Der Zustand der aufgeweichten oder geborstenen Wege war schlecht, selbst 
auf den Kunststraßen blieben Lastkraftwagen häufig stecken. Im Stellungs¬ 
gelände erschwerte der zähe, verschlammte Boden jede Bewegung. Auch die 
zumeist nur mangelhaft vor den Anbilden der Witterung geschützten Pferde 
büßten stark an Leistungsfähigkeit ein. Diese Hemmnisse erschwerten 
Führung, Kampf und Nachschub in hohem Grade. 
Am 1. Januar wurden etwa fünf französische Infanterie-Regimenter 
mit Artillerie im Vormarsch von Wargemoulin auf le Mesnil gemeldet. 
Die Generalkommandos des VIII. Armeekorps und VIII. Reservekorps 
glaubten anfänglich, daß es sich hierbei lediglich um eine Ablösung abge¬ 
kämpfter Teile des französischen XVII. Armeekorps durch Teile des 
I. Armeekorps^) handele. Ein am 2. Januar etwa 6 Ahr abends erfolgen¬ 
der Vorstoß gegen die Mitte des VIII. Reservekorps belehrte sie eines 
besseren; vor den kümmerlichen Resten des zerschoffenen deutschen Hinder¬ 
nisses brach der feindliche Angriff indessen zusammen. 
Rach zahlreichen französischen Vorstößen zwischen Perthes und der s. Januar. 
Beaussjour Ferme erfolgte am 9. Januar 11“ Ahr vormittags ein starker 
Angriff gegen den Abschnitt der 16. Infanterie-Division (Führer seit 
25. Dezember Generalmajor Prinz Heinrich XXX. Reuß) östlich Perthes. 
Cr brach unter schweren Verlusten zusammen. Von 4 Ahr nachmittags ab 
belegte der Gegner etwa eine Stunde lang die deutschen Stellungen westlich 
Perthes mit „Trommelfeuer". Der nachfolgende Infanterieangriff wurde 
auch dort abgewiesen. Das bisher zwischen den beiderseitigen Stellungen, 
im Grunde liegende Perthes war am 8. Januar vom Feinde besetzt worden. 
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J) Band VI, S. 386.
	        
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