Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Der Feldzug im Westen bis Mitte April 1915. 
XXI. Armeekorps westlich St. Quentin ablösen'). Wenngleich nunmehr 
im Westen von größeren Angriffsoperationen abgesehen werden mußte, 
war die Oberste Heeresleitung doch nicht gewillt, sich dort lediglich ver¬ 
teidigungsweise zu verhalten und dem Feinde die Vorhand zu überlassen. 
Bereits am 17. Januar richtete General v. Falkenhayn an das Oberkom¬ 
mando der 1. Armee die Frage, ob in dessen Bereich zwischen dem 25. Januar 
und den ersten Tagen des Februar ein weiteres „aussichtsvolles Unter¬ 
nehmen von dauerndem Werte" durchgeführt werden könne. Cin Armee¬ 
korps^) und die erforderliche Munition wurden dazu in Aussicht gestellt. 
Gleichzeitig hatte er der Armee-Abteilung Gaede mitgeteilt, daß die in 
der Heimat neuaufgestellte 8. bayerische Reserve-Division vom 21. ab dort 
eintreffen werde. Der Einsah der Division und das Herausziehen der der 
Armee-Abteilung zur Verfügung gestellten Division Fuchs werde noch be¬ 
fohlen werden. Die 1. Armee glaubte jedoch aus eigener Kraft den soeben 
bei Soissons erkämpften Erfolg westwärts erweitern zu können, falls ihr 
die zur Armee-Abteilung Gaede entsandte verstärkte Infanterie-Brigade') 
wieder zur Verfügung gestellt und genügend Munition zugewiesen würde. 
Cin frisches Armeekorps sei dazu nicht erforderlich. Am bei der 7. Armee die 
Säuberung des rechten Aisneufers durchzuführen, seien dagegen größere 
Kräfte nötig. General v. Falkenhayn erklärte sich zunächst bereit, die For¬ 
derungen der 1. Armee zu erfüllen. Dann aber änderte er seine Absichten. 
Vermutlich erschien es ihm wichtiger, in den Vogesen und im Ober-Elsaß 
unter Befreiung deutschen Bodens vom Feinde einen Erfolg zu erreichen, 
als im Bereiche der 1. oder der 7. Armee. Am 22. Januar verlangte er 
von der Armee-Abteilung Gaede Vorschläge „für eine größere Offensiv¬ 
unternehmung im Ober-Elsaß in nächster Zeit", wobei die 8. bayerische 
Reserve-Division mit den übrigen zur Zeit bei der Armee-Abteilung be¬ 
findlichen Truppen, also auch den in der Division Fuchs zusammengefaßten 
Verbänden der 1. und 3. Armee, verwendet werden sollte. Am 24. wurden 
die Vorschläge der Armee-Abteilung Gaede') genehmigt und damit die 
Rückführung der Entsendungen der beiden anderen Armeen bis auf weiteres 
verschoben. 
Seit Mitte Januar trat daher wieder Ruhe auf der Front der 
1. Armee ein. Ihre Stellungen lagen während der Angriffe in der Cham¬ 
pagne öfter unter starkem Ablenkungsfeuer. Ein Angriff des Gegners 
erfolgte indes nirgends. Aber auch die Armee selbst konnte in Ermangelung 
') S. 14. — 2) Welches Armeekorps dazu bestimmt war, ist nicht bekannt. — 
--) S. 33. — *) S. 34.
	        
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