Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Französische Vorstöße nördlich Soisions. 
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Die Schlacht bei Soissons. 
Karte 4, Skizze d. 
Am 27. Dezember 1914 war dem Chef des Generalstabes der 7. Armee 
im Großen Hauptquartier eröffnet worden, daß die Oberste Heeresleitung 
angesichts des Ioffreschen Angriffsbefehls vom 17. Dezembers und seiner 
Auswirkungen in der Champagne und im Artois im Bereiche der mittleren 
Heeresgruppe (1., 7., 3. Armee) ein Angriffsunternehmen zwecks Fesselung 
feindlicher Kräfte wünsche. Da nennenswerte Verstärkungen nicht zu er¬ 
warten waren, mußten weitzielende Pläne zurückgestellt werden; es konnte 
lediglich ein im Bereiche der 1. Armee vom III. Armeekorps bereits 
vorbereiteter örtlicher Vorstoß auf der Hochfläche von Vregny, nordöstlich 
Soissons, ins Auge gefaßt werden. Das Ziel dieses Anternehmens war, 
den Gegner zwischen der Straße Terny—Soisions und Missy sur Aisne 
über die Aisne zurückzuwerfen. 
Die 1. Armee hielt unter dem Oberbefehl des Generalobersten v. Kluck, 
(Chef des Generalstabes Generalmajor v. Kühl), einen rund 70 km breiten 
Abschnitt beiderseits von Soissons dicht nördlich der Aisne, über die starke 
Stellungen der Franzosen brückenkopfartig vorsprangen. Das Oberkom¬ 
mando war infolge Verkürzung der Armeefront') in der Lage gewesen, 
sich eine Reserve in Stärke einer Infanterie-Brigade auszuscheiden. Mit 
ihrer Hilfe sollte der geplante Angriff Mitte Januar durchgeführt werden. 
Mit der Leitung des Unternehmens wurde General der Infanterie 
v. Lochow, der Kommandierende General des III. Armeekorps, beauftragt. 
Bald nach Beginn der Angriffsvorbereitungen mußte jedoch die 1. Armee 
ihre Reserve auf Befehl der Obersten Heeresleitung an die Armee-Abteilung 
Gaede abgeben. Das Armee-Oberkommando und das Generalkommando 
des III. Armeekorps hielten trotzdem an ihrem Angriffsentschluß fest. Rur 
schwache Verstärkungen konnten dem III. Armeekorps bei stärkster Ent¬ 
blößung der übrigen Front der 1. Armee zugeführt werden; insgesamt 
standen 19% Bataillone Infanterie, 32% Feld- und schwere Batterien 
sowie Munition für einen Kampftag zur Verfügung. 
Während der Angriffsvorbereitungen unternahm am 8. Januar, 10° 
vormittags, der Gegner^) einen Vorstoß gegen die Stellungen bei Clamecy 
nördlich Soisions. Trotz tapferster Gegenwehr wurden die hier eingesetzten 
Brandenburger in mehrtägigen Kämpfen aus Teilen ihrer Gräben zurück- 
0 Band VI, S. 385. — -) Band VI, S. 12. 
3) Cs handelte sich um die französische 5. Gruppe Reserve-Divisionen der 
6. Armee, bestehend aus der 55. Reserve-Division und der gemischten Brigade Klein. 
Rach französischen Angaben begann der Angriff bereits am 7. Januar. 
8. bis 
11. Januar.
	        
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