Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

404 
Die Durchbruchsschlacht von Gorlice. 
s. Mai. Gebirge nach Norden führenden Straßen zu sperren. Das XXXXI. Re¬ 
servekorps sollte sich möglichst bald mit ihm auf gleiche Höhe setzen. Dem 
österreichisch-ungarischen VI. Korps fiel der Vormarsch über Iaslo auf 
Krosno zu. Das Gardekorps hatte nördlich der Iasiolka zunächst auf Mode- 
rowka weiter vorzugehen und die ihm unterstellte 19. Infanterie-Division 
gestaffelt über Kolaczyce nachzuziehen. 
Vom Korps Cmmich erreichte die 20. Infanterie-Division in kühnem 
Vorstoß um 8° abends bei Wietrzno die Iasiolka. Nördlich Dukla wurde 
die Talstraße gesperrt. Die 11. bayerische Infanterie-Division stand abends 
weiter westlich gegenüber dem Karpaten-Ausgang bei Glojsce in einer 
Sperrstellung, nach Norden gesichert durch die 119. Infanterie-Division. 
Dem Feinde, der unter diesem bedrohlichen Druck des Korps Cmmich inner- 
halb des Gebirges nach Osten zurückwich, war der Nordflügel der öfter- 
reichisch-ungarischen 3. Armee bis Krempna gefolgt. Hier sollte die durch 
die scharfe Rechtsschwenkung der Armee nun sreiwerdende 21. Infanterie- 
Division angehalten werden. 
Während der Feind also an der oberen Wisloka nicht mehr stand¬ 
halten konnte, behauptete er noch mit großer Zähigkeit seinen Brückenkopf 
um Iaslo. Das XXXXI. Reservekorps suchte hier von Süden her den 
Gegner zu umfassen. Auch das österreichisch-ungarische VI. Korps wollte 
die vor seiner 12. Division besonders starke feindliche Stellung südlich um¬ 
gehen und dazu die ungarische 39. Infanterie-Division in der Nacht auf 
das Südufer der Ropa hinüberführen. Die Kämpfe dauerten bei Dunkelheit 
noch an. Auch weiter nördlich, südwestlich Kolaczyce, suchte sich der Russe 
noch diesseits der Wisloka zu behaupten. Das scharf nach Süden heran¬ 
gezogene Gardekorps war erst in den Nachmittagstunden aus diesen 
Feind gestoßen. Im unübersichtlichen Bergland konnte es bis zum Abend 
nicht an das Flußtal vordringen. Die 19. Infanterie-Division wurde hinter 
dem linken Korpsflügel nachgezogen. 
Durch den Kampfverlauf war die 11. Armee am Abend des 5. Mai 
östlich und westlich der Wisloka in zwei ungleiche Gruppen auseinander¬ 
gezogen. Generaloberst v. Mackensen gab daher, um das Zusammenwirken 
aller Teile bei den weiteren Operationen zu sichern, um 1030 abends an 
General v. Cmmich die Weisung, vorläufig mit seinen vorgeschobenen Divi¬ 
sionen in der Sperrstellung zu verbleiben und östlich der Iasiolka gegen die 
Linie Rymanow—Krosno nur aufzuklären. Kurz vor Mitternacht erhielt 
das Armee-Oberkommando aber eine Weisung der österreichisch-ungarischen 
Heeresleitung, daß es sowohl für den Erfolg gegen die aus den Karpaten 
abziehende russische 3. Armee wie auch für die umfafiende Wirkung gegen die 
noch stehende feindliche Wisloka-Front von größter Bedeutung sei, den
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.