Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Mai. 
596 Die DürchbruchsschlachL von Gorlice. 
ihres Angriffs gegen den Wilczak hatte legen müssen, so hatte ihr schwä¬ 
cherer linker Flügel seine am Vormittage errungenen schnellen Anfangs- 
ersolge nicht erweitern können. 
Auch das Vorgehen des österreichis ch - ungaris chen 
VI. Korps begegnete am Nachmittage des 3. Mai erheblich größeren 
Schwierigkeiten, als die Führung angenommen hatte. Zwar wurde die 
Linie 365 nördlich Strzeszyn—Rozembark ohne nennenswerten Widerstand 
erreicht, doch stellte sich bald heraus, daß der Feind im Anschluß an seine 
Stellung auf dem Wilczak sich auch auf den Höhenzügen südwestlich Bina- 
rowa und nördlich Raclawice zu neuer Abwehr gesetzt hatte. Nach Ge¬ 
fangenenaussagen sollte das russische XXVII. Korps zur Aufnahme vor¬ 
gezogen sein. Danach war mit dem Einsatz frischer Truppen zu rechnen. 
Die 12. Infanterie-Division trat um 5° nachmittags in der Linie Naphtha- 
Brunnen nordöstlich Strzeszyn—„zu Vinarowa" ins Gefecht. Weiter 
nördlich fühlte die 39. Infanterie-Division gegen die feindlichen Stellungen 
vor. Da die Nuffen starke Artillerie einsetzten, wurde nur langsam Ge¬ 
lände gewonnen. Lediglich am äußersten Nordflügel der 39. Division, wo 
deren Hauptkräfte zur Wahrung des Zusammenhanges mit der Garde ein¬ 
gesetzt waren, gelang um 8° abends ein örtlicher Erfolg gegen die Hochfläche 
nördlich Raclawice. Im übrigen ging der Tag zu Ende, ohne daß der 
Angriff des VI. Korps zur Durchführung kam. 
Die Kämpfe beim Gardekorpsam Nachmittage und Abend trugen 
ein ähnliches Gepräge wie beim XXXXI. Reservekorps. Der um 3° nach¬ 
mittags einsehende Angriff der 2. Garde-Infanterie-Division gegen die 
vom Feinde stark besetzte Lipie-Höhe gewann nur langsam Boden. Erst 
nachdem die auch hier hinter der Infanterie zurückgebliebene Artillerie 
herangekommen war und in den Kampf eingegriffen hatte, gelang es spät 
abends, die zäh verteidigten Stellungen von Lipie sowie die Höhe 421 süd¬ 
östlich davon in Besitz zu nehmen. Im Angriffsstreifen der 1. Garde- 
Infanterie-Division hatte die 1. Garde-Infanterie-Brigade den Olszynka- 
Abschnitt gegen 3° nachmittags erreicht. Ihr weiteres Vorgehen traf auf 
heftigen Widerstand des Feindes, der sich auf den Höhen östlich des Bach¬ 
abschnittes festgesetzt hatte. Auch hier entschied sich der Kampf erst um 9° 
abends zugunsten der deutschen Infanterie. Im Angriff auf den hoch¬ 
gelegenen Teil von Olszyny wirkten die inneren Flügel beider Garde- 
Divisionen zusammen. Wegen der Ansicherheit über die Kampflage bei 
dem links benachbarten Verbündeten war die 2. Garde-Infanterie-Brigade 
auch weiterhin hinter dem linken Flügel zurückgehalten worden. 
Die Verfolgung der 11. Armee am 3. Mai war wiederum reich an 
Gefangenen und Kriegsbeute gewesen, sie hatte indessen am Nachmittage
	        
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