Erfolge des Korps Cmmich.
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linken Flügel" die ungarische 11. Kavallerie-Division zugeführt worden.
Eine Verwendung der Kavallerie in der Verfolgung schien hier in dem
offenen Gelände eher möglich als in dem schwierigen Hügellande vor der
Front der 11. Armee. Auch konnte sie dort schnell die wichtige Bahn
Tarnow—Rzeszow erreichen und unterbrechen.
Ein um 11° abends beim Armee-Oberkommando 11 eintreffender Fern¬
spruch der deutschen Obersten Heeresleitung gab der begründeten Hoffnung
Ausdruck, „daß die Armee unter allen Umständen den ihr gewordenen Auf¬
trag erfüllen" werde. Der Verlauf der Kämpfe am Vormittage des zweiten
Angriffstages schien diese Erwartung vollauf zu rechtfertigen.
General v. Cmmich hatte der 11. bayerischen und 119. Infanterie-
Division befohlen, am nächsten Morgen um 7° in ihren bis dahin ge¬
wonnenen Gefechtsstellungen zur Fortsetzung des Angriffs bereitzustehen.
Die 20. Infanterie-Division sollte zu dem gleichen Zeitpunkt mit ihrem
Anfang bei Szymbark eintreffen. Nach den bis zum frühen Morgen des
3. Mai gemachten Feststellungen wurde die Hauptwiderstandslinie des
Feindes südlich der Ropa auf den Höhen östlich Rozdziele, dem Laufe der
Libuszanka nordwärts folgend, und auf den Höhen östlich Libusza ange¬
nommen. Noch diesseits der unteren Libuszanka aber schien er angelehnt
an die Ropa das Höhengelände um Punkt 320 östlich Urwisko in einer
nach Süden gerichteten Flankenstellung besetzt zu halten. General
v. Cmmich beschloß, den Nachdruck seines Angriffes zunächst aus diesen
Frontteil zu legen. Zu diesem Zwecke stellte er der 119. Infanterie-Division
die Masse der schweren Artillerie sowie ein Infanterie-Regiment und eine
Feldartillerie-Abteilung der 20. Infanterie-Division zur Verfügung. Die
119. Infanterie-Division war frühzeitig angriffsbereit. Schon
im Morgengrauen war es gelungen, die tags zuvor stark durcheinander¬
geratenen Verbände zu ordnen. Die Nahaufklärung ergab, daß der Feind
feine Stellung südlich der Ropa auf dem Arwisko-Verge in der Nacht ge¬
räumt und sich in dem Häusergewirr von Kobylanka und auf der Höhe 288
im Anschluß an das Höhengelände von 320 nordöstlich Kobylanka von neuem
festgesetzt hatte. Gegen 8° vormittags hatte sich das Wetter zu trüben
begonnen, schwacher Regen setzte ein, so daß die Bewegungen in dem
bewaldeten Gebirgsgelände noch mehr erschwert wurden. Dazu wurden
große Teile des Gefechtsfeldes südlich der Ropa von dem dicken schweren
Rauch brennender Naphthaquellen östlich Gorlice eingehüllt. Ein undurch¬
sichtiger Schleier legte sich über das Schlachtfeld. Zeitweise lebte hier
und da Gefechtslärm auf, um dann schnell wieder abzuschwellen. Nach¬
dem die schwierige Angriffsentwicklung der Division aus dem Waldgebiet
!. Mai.