Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Erfolge des Korps Kneußl. 
381 
Ropica Rus. erreichen. In dieser Linie sollten sich die Verbände für die 
Aufgaben des folgenden Tages ordnen und das Nachziehen der gesamten 
Artillerie der Division über den Sekowa-Grund sichern. 
Der Kommandeur der 119. Infanterie-Division, Generalmajor 
v. Vehr, sehte, nachdem die Entscheidung auf den Höhen um Sokol gefallen 
war, den rechten Flügel auf und über Dominikowice in östlicher Richtung, 
die übrigen Teile der Division auf den Arwisko-Berg und das H. H. nörd¬ 
lich davon an. Während das weitere Vorgehen des rechten Flügels sich in 
engem Zusammenhang mit den Kämpfen der Bayern um den Zamczysko 
vollzog, brauchten die von Süden und Westen her auf dem Gesichtsfelde um 
Sokol zusammengedrängten Hauptkräfte der Division zum Säubern des 
durchschnittenen, zum großen Teil bewaldeten und mit zahlreichen Häuser¬ 
gruppen besetzten Geländes bis zur Ropa hin erhebliche Zeit. Erst bei Ein¬ 
bruch der Dunkelheit hatten sie sich bis zum Ostrande der Waldungen nord¬ 
östlich Sokol durchgearbeitet und gewannen Anschluß an den Südteil der 
Division nördlich der Straße Sokol—Kryg. Der äußerste linke Flügel 
der Division hing aber noch zurück. Starke Vermischung der Verbände, 
die sich in dem unübersichtlichen, schwierigen Waldgelände besonders nach¬ 
teilig auswirkte, und die Erschöpfung der Truppe durch den Kampf ließ die 
Gefechtsfühlung mit dem Feinde zeitweise verlorengehen. Da hinter der 
Front Tausende überrannter Russen sich befanden, deren Widerstand im 
Waldgelände zuweilen wieder aufflammte, und frische Reserven nicht ver¬ 
fügbar waren, wurde von der Fortsetzung des Angriffs in die Nacht hinein 
Abstand genommen. 
Im Kampfraum des X'SSXI. Reservekorps hatte die 
Sturmvorbereitung bei der 82. Reserve-Division dank dem vor¬ 
züglichen Zusammenwirken der Infanterie und Artillerie glänzende Ergeb¬ 
nisse gezeitigt. Im ersten Anlauf gelang es daher, unter verschwindend 
geringen Verlusten die nach Westen vorspringende Bildstock-Höhe westlich 
Gorlice zu gewinnen. Sogleich mehrere feindliche Linien überrennend, 
drang die Infanterie in den stark befestigten Kirchhof an der Stadtgrenze 
ein. Um IO15 vormittags war nach kurzem, aber erbittertem Kampfe auch 
der Iudensriedhof südwestlich Höhe 357, um 10"° vormittags diese Höhe 
selbst genommen. Die Russen, durch das Artilleriefeuer erschüttert und 
dann durch den wie ein Angewitter über sie dahinbrausenden Angriffs¬ 
sturm völlig entmutigt, waren in hellen Scharen übergelaufen. Auch die 
nördlich anschließenden Höhen befanden sich bald nach 11° vormittags in 
der Hand der Angreifer, so daß der Feind kaum eine Stunde nach Beginn 
des Angriffs aus seiner gesamten ersten Stellungszone hinausgeworfen 
war. Schwieriger gestaltete sich der Kampf um Gorlice. Als die gegen die
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.