Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

n: 
Sicherungs-Matzregeln für die Westfront. .; " 
v. Falkenhayn aufs neue zu Sicherungsmaßnahmen Anlaß gab. Bereits am 
2. Januar verlangte er von den Armee-Oberkommandos des Westens Mel¬ 
dung darüber, welche Anordnungen für die Anlage rückwärtiger Stellungen 
getroffen oder beabsichtigt feien. Das Ergebnis erschien ihm nicht be¬ 
friedigend. Am 7. Januar richtete er daher an die Armeen des Westheeres 
eine Verfügung, in der er betonte, daß das Ziel, „die Stellungen so zu 
befestigen, daß sie, falls es nötig wird, lange Zeit auch durch geringe 
Minderheiten gegen Angriffe mehrfach überlegener Kräfte gehalten werden 
können", nur erst an wenigen Punkten erreicht sei. „Nur wenn dies 
gesichert ist, wird es möglich fein, einmal den zurückgezogenen Teilen wirk¬ 
liche Erholung zu verschaffen, andererseits zu besonderer Verwendung der 
Heeresleitung zeitweise starke Teile bereitzustellen, was aus auf der Hand 
liegenden Gründen unbedingt zu fordern ist." Nach wie vor ging es ihm 
in erster Linie um das Festhalten der vordersten Linie und um den Ausbau 
der am Feinde liegenden Stellungen. Daneben verlangte er „Anlagen, die 
ein Abfangen des Feindes gewährleisten, wenn es ihm an der einen oder 
anderen Stelle doch gelungen sein sollte, die erste Verteidigungslinie zu 
überrennen". 
Diese Anordnungen ergänzte General v. Falkenhayn durch eine Ver- 
fügungH vom 25. Januar an alle Armee-Oberkommandos der Westfront, 
in der er verlangte, daß die Truppe im Falle eines feindlichen Angriffs die 
vorderste Stellung hartnäckig verteidige. „Auch den geringsten Erfolg" solle 
sie dem Gegner „sofort" wieder entreißen. Trotzdem müsse damit gerechnet 
werden, daß es diesem gelinge, stellenweise durchzustoßen. Deshalb seien 
rückwärtige Stellungen auszubauen. „Dabei ist unter keinen il m - 
ständen ein Besetzen der ausgebauten rückwärtigen Stellung in großer 
Ausdehnung beabsichtigt, sondern nur an der rein örtlichen Stelle, an der 
ein Vorbrechen des Gegners gelang. Der Anschluß von diesem kleinen Teil 
der hinteren Stellung zu der vorderen, vom Feinde nicht genommenen, 
würde im gegebenen Falle sogleich herzustellen sein, so daß nur eine »Aus¬ 
beulung« in der vorderen Linie entsteht." Der Deutung, als handele es sich 
um die ersten Schritte zur Einleitung freiwilligen Zurückgehens von größeren 
Teilen der Heeresfront, wurde vorgebeugt: „Sollte jemals aus operativen 
J) Den Anlaß zu dieser Verfügung bildete eine Meinungsverschiedenheit 
zwischen den Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht von Bayern und Generaloberst 
v. Heeringen. Bei der ersteren Heeresgruppe scheint General v. Falkenhayn Anfang 
Januar die Anlage einer durchlaufenden rückwärtigen Stellung gewünscht und dabei 
auch von kleineren Geländeopfern „zwischen der Lys und dem Meere" gesprochen zu 
haben. Generaloberst v. Heeringen, dem eine derartige Anregung nicht zugegangen 
war, hielt daran fest, daß alle Kraft auf den Ausbau der vorderen Stellung zu ver¬ 
wenden sei. . 
t Weltkrieg. VII. Band. 2
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.