Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Zusammenballung bei Augustow und Suwalki. 
221 
Günstiger entwickelte sich die Lage im Norden von Augustow. Hier 
führte das tatkräftige Vorgehen der 10. Landwehr-Division unter 
Generalleutnant Clausius zu einem schönen Erfolge. In rastlosem 
Vorwärtsdrängen wurde noch in der Nacht der Durchmarsch durch die 
Seenenge nördlich Augustow erkämpft. In den dicht südlich derselben 
gelegenen großen russischen Kasernements fielen 3000 Gefangene, sechs Ge¬ 
schütze und eine Fahne als Beute in die Hand der Division. Anaufhaltsam 
ging es in der Dunkelheit weiter auf Augustow, das 5° morgens ohne grö¬ 
ßeren Widerstand beseht wurde; die Zahl der Gefangenen und der erbeu¬ 
teten Geschütze verdoppelte sich. 
Bei der 10. A r m e e wirkten sich am 16. Februar die Störungen durch 
das Wetter um so nachteiliger aus, als für den weit auseinandergezogenen 
Amfassungsflügel nun erst die eigentlich kritischen Stunden herannahten, 
während es sich immer klarer herausstellte, daß der zusammengepreßte innere 
Flügel der Armee nicht mehr zum Schlagen kommen würde. 
Das XXXVIII. Reservekorps hatte Befehl erhalten, die 
76. Reserve-Division als Armeereserve bei Suwalki zu belassen und nur 
mit der 75. Reserve-Division auf Augustow vorzustoßen. Diese traf 
5° nachmittags bei Szczebra auf die 10. Landwehr-Division, die nach er¬ 
folgreichem Abschluß der Kämpfe bei Raczki und Suwalki bereits im Vor¬ 
dringen auf Augustow war. Es blieb der 75. Reserve-Division nichts 
übrig, als der Landwehr des Generals Clausius den Vortritt zu lassen 
und dann zwischen Augustow und Suwalki zur Ruhe überzugehen. Die 
76. Reserve-Division verblieb bei Suwalki; starke Sicherungen wurden 
nach Südosten vorgetrieben. 
Auch das XXXIX. Reservekorps war in seiner bisherigen Aufstellung 
zur Antätigkeit gezwungen, da kein Feind mehr von Suwalki her kam. Als 
General v. Lauenstein um die Mittagszeit von Kämpfen bei Makarce 
Kenntnis erhielt, befahl er eine Verschiebung seiner Divisionen nach 
Südosten. 
Am so ereignisreicher und bedeutsamer verlief der Tag auf der übrigen 
Armeefront, wo der lang erwartete Durchbruch der Russen nunmehr er¬ 
folgte. Cr traf nicht das XXXIX. Reservekorps, sondern mitten in den 
großen Waldungen die 42. Infanterie-Division da, wo sie am 
schwächsten war. In schwerem Kampfe südwestlich Makarce verlor die 
schwache Sperrabteilung acht Geschütze und zwei Maschinengewehre. Der 
Rest der Abteilung, kaum mehr als 250 Mann, wich auf Froncki aus. 
Der Feind hatte die dünne Sperrlinie durchbrochen!
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.