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Die Karpaten-Offensive.
werden müssen. Trotz aller dieser Schwierigkeiten hatte indessen die
Bereitstellung der Gruppe Tersztyanszky bis zum Abend des 26. Februar
planmäßig durchgeführt werden können.
<i) Die letzten Versuche zum Entsatz von Przemysl.
Hierzu Karten Nr. 14, 15 und Skizzen q, r, ,s.
Der Angriff der österreichisch-ungarischen 2. und
3. Armee von Ende Februar bis Mitte März.
27. Februar Am 27. Februar konnten endlich die 2. Armee sowie der rechte Flügel
bis 1, Marz. ^ ^ dlichtrlng auf Valigrod und den Paßübergang von Lupkow an¬
treten; überall traf man jedoch sofort aus heftigen Widerstand. Schon der
Verlauf der ersten Tage zeigte, daß der Angriff mißlingen würde. Weder
konnte der linke Flügel der 2. Armee gegen Lupkow noch der auf Vidrany
angesetzte rechte Flügel der 3. Armee nennenswert vorwärtskommen.
Auch der am 28. Februar beginnende Angriff der Mitte der 3. Armee
und die gegen Valigrod vorgehende Gruppe Schmidt (27., 32., 43. Division)
der 2. Armee hatten nur geringen Erfolg. Dagegen konnte auf dem rechten
Angriffsflügel das in Richtung auf Tworylne am San angreifende
XVIII. Korps dem Gegner einige Vorstellungen entreißen, östlich davon
das V. Korps in Gegend Chmiel mit dem Brückenschlag über den San
beginnen. Am den Angriff mit dem Schwerpunkt auf Valigrod weiter¬
zutreiben, stellte General v. Boehm-Ermolli der Gruppe Tersztyanszky die
13. und 31. Division zur Verfügung.
2. bis 13.März. Am 2. und 3. März gingen die Russen ihrerseits zum Angriff vor,
sowohl beiderseits der Straße nach Valigrod als auch gegen die 3. Armee
im Laborcza-Tale; sie wurden indessen abgewiesen.
Die geringen, bisher erzielten Erfolge veranlaßten General v. Conrad
am 3. März, noch einmal dringend alle Armeen aufzurufen, „den Feind aus
West- und Mittelgalizien zu vertreiben und hierdurch den Entsatz von
Przemysl herbeizuführen. Dieser Entsatz", so hieß es in dem Telegramm
an die Armeen weiter, „muß mit Rücksicht auf die Vorräte der Festung bis
längstens Mitte März erfolgen und ist für die gesamte Lage von größter
Bedeutung". Den Hauptstoß in Richtung auf die belagerte Festung hatte
die 2. Armee zu führen. Von den übrigen Armeen sollte die 3. sich mit
rechtem Flügel diesem Angriff anschließen, die 4. möglichst starke Kräfte an
ihrem rechten Flügel versammeln und in Richtung auf Zmigrod vorgehen.
Beide Armeen hatten im übrigen den Feind vor ihrer Front zu fesseln und,
sobald er versuchte, Kräfte abzuziehen, ebenfalls zum Angriff zu schreiten.
Die Südarmee sollte möglichst schnell den Raum von Dolina erreichen,