Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Die KarpaLen-Offensive. 
8. bis 
18. Februar. 
die 1. Infanterie-Division östlich der Paßstraße nach Norden Raum 
gewann. Am 12. Februar gelang dem Korps Gerok der Einbruch in 
die feindliche Stellung auf dem Kalinowce, und die westliche Amfassungs¬ 
kolonne schickte sich bereits zum Abstieg in das Mizunka-Tal an. Auch 
das Korps Hofmann konnte sich in den Vesih des Südteiles der russischen 
Stellung südöstlich Tuchla sehen. 
Bereits einen Tag später änderte sich indessen das Bild. Zwar 
konnte die Mitte des Korps Gerok die' Eroberung der Höhe Kalinowce 
beenden, doch begannen im Swica-Tale und auch beim Korps Hofmann 
äußerst heftige Gegenangriffe der Russen, die sich am 14. und 15. Februar 
auf die ganze Front der Südarmee ausdehnten. Wohl blieb diese bemüht, 
den Angriff fortzusetzen, doch war er tatsächlich bereits zum Stillstand 
gekommen. 
Reue deutsche Ver st ärkun gen für die Karpaten-Front. 
General v. Falkenhayn hatte von vornherein den weitschauenden Plänen, 
die General v. Conrad seinem Karpaten-Anternehmen zugrunde gelegt hatte, 
und den daran geknüpften Hoffnungen mit inneren Vorbehalten gegenüber¬ 
gestanden. Sie waren zumeist in den Schwierigkeiten der Kriegführung im 
Gebirgslande begründet. Die geringen, stellenweise sogar von bedenklichen 
Mißerfolgen unterbrochenen Fortschritte schienen den Zweifeln des 
deutschen Generalstabschefs recht zu geben. Am 8. Februar drahtete er an 
General v. Conrad, daß ihm das Ziel, dort einen entscheidenden Am¬ 
schwung herbeizuführen, „vorläufig nicht erreichbar zu sein schiene, obgleich 
er es für später im Vertrauen auf die Leistungsfähigkeit des österreichisch- 
ungarischen Heeres nach wie vor bestimmt erhoffe". General v. Conrad 
hingegen sah zu diesem Zeitpunkt die Lage günstiger an. Allerdings ver¬ 
sprach auch er sich nur noch von dem Neueinsah von Verstärkungen bei der 
deutschen Südarmee, wie ihn General v. Linsingen am 10. Februar erbat, 
ein „volles und rasches Gelingen der Operationen". In einer Drahtung 
vom 11. Februar an General v. Falkenhayn hieß es: „Von uns werden un¬ 
unterbrochen alle anderwärts entbehrlichen Kräfte nach den Karpaten ab¬ 
transportiert." Gleichzeitig bat er, „dringend erwägen zu wollen, ob nicht 
irgendwo eine deutsche Division freigemacht und rasch zur Südarmee ge¬ 
führt werden könnte". General v. Falkenhayn war bestrebt, diesem Wunsch 
zu entsprechen, und ersuchte am 13. Februar zunächst den Oberbefehls¬ 
haber Ost, eine Infanterie-Division der 9. 2lrmee1) an einer selbst¬ 
gewählten Eisenbahnlinie so zu verteilen, daß ihr Abtransport jederzeit 
) S. 168.
	        
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