Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Fortsetzung der Angriffe der deutschen Südarmee. 
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nach Norden das Vorgehen erleichtern sollte. Um so wichtiger wurde die 
Öffnung des Wyszkow-Passes. Hier hatte General v. Gerok auf Fort¬ 
setzung des Frontalangriffes verzichten müßen und sich entschlossen, mit 
doppelter, weit abgesetzter Umfassung auf Wyszkow vorzugehen. Cr erbat 
hierzu die Wiederunterstellung der im Verbände der Gruppe Hofmann 
kämpfenden Brigade Stehr der 48. Reserve-Division, der für den auf den 
10. Februar festgesetzten Angriff die Umfassung von Westen her über Sene- 
czow in das Mizunka-Tal übertragen wurde, während eine Kolonne der 
österreichisch-ungarischen 19. Infanterie-Division östlich ausholen sollte. 
Inzwischen trat am frühen Morgen des 9. Februar die 1. Infanterie- g. Februar. 
Division zum Sturm auf den Zwinin an, mußte die Höhe selbst aber nach 
erbitterten russischen Gegenangriffen wieder räumen. Nicht besser erging 
es den gegen das Nordwestende des Zwinin angesetzten Teilen der 3. Garde- 
Infanterie-Division, deren Gros bereits seit dem 6. Februar südlich Rykow 
gemeinsam mit österreichisch-ungarischen Truppen der Gruppe Szurmay in 
enger Gefechtsberührung mit den Russen bei und westlich Zawadka stand. 
Der am 10. Februar eingeleitete neue Angriff der Gruppe Gerok i«. Februar, 
führte an diesem Tage noch zu keiner ernsten Berührung mit dem Gegner. 
Dem Korps Hofmann gelang es, bis zu den Südhängen der Höhen etwa 
7 lein südöstlich Tuchla vorzudringen; doch hatten sich die Russen bereits 
wieder in neuen Stellungen festgesetzt, die von hier aus hart südlich Tuchla 
vorbei nach Nordwesten verliefen. 
Die außerordentlich schweren und harten Kämpfe der letzten Tage 
hatten General v. Linsingen in der Überzeugung bestärkt, daß er aus 
eigener Kraft die ihm gestellte Aufgabe nicht erfüllen konnte. Die Lage 
seiner Armee ließ diese Ansicht gerechtfertigt erscheinen. Nach 19 Kampf¬ 
tagen waren von der 60 bis 80 Irin, tiefen Gebirgsstrecke erst 20 bis 30 kni 
überwunden, die Schlüsselstellungen des Wyszkow-Passes und des Zwinin 
noch in Feindeshand. Durch immer neues Einsetzen von Verstärkungen 
hatte der Gegner anscheinend bereits zahlenmäßig die Überlegenheit er¬ 
halten. Die eigene Kampfkraft war infolge unerhörter Anstrengungen und 
Verluste bedenklich zurückgegangen. In der Front rannte sich der Angriff 
stets in kurzer Zeit fest, Amfassungen stießen sehr bald aus neue Fronten. 
Da General v. Conrad die Bitte um Verstärkrmg abgeschlagen hatte, be¬ 
antragte General v. Linsingen am 10. Februar bei der deutschen Obersten 
Heeresleitung Verstärkung durch deutsche Truppen. 
In den nächsten beiden Tagen schien es freilich fast, als könnte der ii. vrs 
Angriff der Südarmee doch noch durchdringen; am 11. Februar arbeitete 15> ®ct,tuac- 
sich die Gruppe Gerok an die russischen Stellungen auf dem Kalinowce 
heran, das Korps Hofmann kam bis an das Holowczanka-Tal, während
	        
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