Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Beginn der Offensive der österreichisch-ungarischen 3. Armee. 
SS 
Der Angriff der österreichisch-ungarischen 3. Armee 
und der russische Gegenangriff. 
Inzwischen war gleichzeitig mit der deutschen Südarmee auch die öfter- es. Januar, 
reichifch-ungarifche 3. Armee*) zum Angriff angetreten. Auf ihrem rechten 
Flügel hatte die Gruppe Szurmaych mit drei Infanterie- und anderthalb 
Kavallerie-Divisionen nach dreitägigem, erbittertem Ringen am 26. Januar 
den Üzsoker-Paß genommen, unterstützt durch Teile der westlich anschließen¬ 
den Gruppe Puhallost. Der Angriff aus das weiter nördlich gelegene be¬ 
herrschende Höhengelände von Vorynia war indessen gescheitert. 
Westlich von ihr hatte die Gruppe Puhallo rasch Raum nach Norden 
gewonnen und stand nach Überschreiten des San am 26. Januar mit rechtem 
Flügel und Mitte beiderseits Lutowiska, während der linke Flügel bereits 
am 23. Januar Chrewt am San erreicht hatte. Gemeinsam mit der rechten 
Flügeldivision (43.) der westlich anschließenden Gruppe Krautwald, die der 
Gruppe Puhallo unterstellt wurde, konnte am 26. Januar Baligrod ge¬ 
nommen werden. Gegen heftigen Widerstand waren auf der übrigen Front 
der Gruppe Krautwald entscheidende Erfolge nicht erreicht worden, ihr linker 
Flügel mußte sogar wieder in die Ausgangsstellungen zurückgenommen wer¬ 
den. Der Führer der österreichisch-ungarischen 3. Armee, General der Infan¬ 
terie v. Boroevic, hatte daher am 25. Januar befohlen, daß die Gruppe 
Krautwald die erreichten Stellungen zu halten habe, und beabsichtigte im 
übrigen, die Erfolge des rechten Armeeflügels zu erweitern. 
Am 26. Januar brach jedoch die russische Gegenoffensive gegen Mitte 
und Westflügel der österreichisch-ungarischen 3. Armee los. Der Stoß traf 
die Armee in einem Augenblick, in dem die Aussichten des eigenen Angriffs 
bereits erheblich herabgemindert waren: der rechte Flügel, Gruppe Szurmay, 
lag vor den Höhen von Borynia fest; dadurch war auch das Vorgehen der 
Hauptstoßgruppe Puhallo gehemmt. Westlich von dieser behauptete sich 
die Gruppe Krautwald mit bereits zurückgenommenem Westflügel nur müh¬ 
sam in ihren Stellungen. Auf dem linken Armeeflügel warf der russische 
Angriff die inneren Flügel des VII. und III. Korps zurück. 
Zu Beginn der österreichisch-ungarischen Offensive hatten Verhand¬ 
lungen zwischen der 3. und 4. Armee über gemeinsames Vorgehen der 
inneren Armeeflügel gegen den Raum von Vanica stattgefunden. Ein 
Ergebnis war nicht erzielt worden, da General v. Boroevic die Offensive 
seines rechten Flügels und der Mitte wichtiger schien. General v. Conrad 
hatte sich dieser Ansicht angeschlossen, indessen verfügt, daß bei dem auch 
i) Ausgangsstellungen der österreichisch-ungarischen Armee siehe Karte Nr. 10. — 
2) Vgl. Anmerkung 2) S. 88. — 3) Siehe Karte Nr. 10. 
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