Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Die Karpaten-Offensive. 
den Azsoker- und VereÄe-Sattel. Die Armeegruppe Pflanzer wird sich 
diesem Angriffe im Staffel östlich anschließen, in der Richtung Delatyn— 
Radworna und mit Teilen durch die Bukowina vorgehen. Mit dem Fort¬ 
schreiten der Offensive wird der Westflügel der 3. Armee über Zmigrod 
und Dukla, die 4. Armee mit dem Südflügel über Iaslo anzugreifen 
haben ..." Auch die nördlich der Weichsel stehenden österreichisch-ungari¬ 
schen Armeen sowie die Armee Woyrsch sollten sich gegebenenfalls dem 
Angriffe anschließen^). * 
Wie aus diesen Weisungen ersichtlich, schwebte General v. Conrad 
eine großangelegte entscheidende Operation mit weitreichenden Zielen vor. 
Er beabsichtigte, wie er schon am 16. Januar General v. Falkenhayn mit¬ 
geteilt hatte, „einen Schlag zu führen, dessen Wirkung er weit höher ein¬ 
schätzte als bloßen Raumgewinn bis an San—Dnjestr-Linie". Daß bei 
diesem Plane der Stoß der 3. Armee, bei der die Hauptwucht des Angriffs 
liegen sollte, zunächst der AnterstüHung des rechten Heeresflügels entbehrte, 
da sowohl die Südarmee wie auch die später Antretende Armeegruppe 
Pflanzer die Gebirgszone überwinden mußten, ehe sie nach Nordwesten 
einschwenken konnten, nahm General v. Conrad der schwierigen Lage der 
Festung Przemysl wegen bewußt in Kauf. Der entscheidende Stoß gegen 
den Raum Lisko—Sanok war unter Sicherung gegen den Azsoker-Paß von 
dem Ostflügel der 3. Armee zu führen, den General v. Boroevic umfassend N 
über Astrzyki Dl. ansetzen wollte; der Westflügel der Armee hatte sich dem . 
Angriff anzuschließen. Die Südarmee sollte im Einklang mit dem rechten 
Flügel der 3. Armee, der Gruppe Szurmay'), aus der Linie Vucskomezö— 
Szolyva über Toronya—Wyszkow, Volovec—Tuchla undVerecke—Tucholka 
angreifen. Da das Oberkommando der Südarmee die Wegnahme des 
Azsoker-Passes von entscheidendem Wert für diesen Angriff erachtete, hatte 
es am 16. Januar die vorübergehende Verstärkung des rechten Flügels der 
3. Armee durch die für die Armeegruppe Pflanzer bestimmte 6. Infanterie- 
Division') sowie die Unterstellung der Gruppe Szurmay beantragt. 
General v. Conrad konnte sich hierzu nicht verstehen, dagegen verstärkte er 
die Gruppe Szurmay durch die als Armeereserve vorgesehene 7. Infanterie- 
Division und befahl, wie General Ludendorff als Aushilfe vorgeschlagen 
hatte, die Verschiebung der 3. Garde-Insanterie-Division von Munkacs 
in die Gegend von Azsok, damit sie entweder bei der Wegnahme des Azsok- 
1) S. 133. 
2) Feldmarschalleutnant Szurmay hatte nach mehrfachem Wechsel die Gruppe 
Ronai-Horvath übernommen. Zusammensetzung siehe Karte Nr. 10 und Skizze p. 
3) S. 86 und Anmerkung *) zu S. 86.
	        
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