Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

Das Armee-Oberkommando S am 28. August. 
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gestern abend auf Olizy zurückgeworfen" war und der weitere Angriff der 
4. Armee aus der Linie Frenois südlich Sedan—Haraucourt—Mouzon erst 
erfolgen sollte, „sobald die schwere Artillerie des Feindes niedergekämpft sei". 
Kronprinz Wilhelm stand vor der schwierigen Frage, wie er 
den wiederholten Bitten seines rechten Nachbars um Unterstützung am 
besten nachkommen sollte. Denn darüber konnte kein Zweifel bestehen, daß 
eine solche Unterstützung nicht nur Pflicht kameradschaftlicher Gegenleistung 
für die in der Schlacht bei Longwy so verantwortungsfreudig durch das 
VI. Armeekorps gebrachte Hilfe war, sondern auch für den glücklichen Fort- 
gang der eigenen Offensivoperation von entscheidender Bedeutung werden 
konnte. Mehr als bisher zeigte sich jetzt der große Nachteil, daß gerade 
auf dem rechten Armeeflügel durch den Rückmarsch des V. Armeekorps das 
Bindeglied mit der 4. Armee fortgefallen war. Das an seiner Stelle in 
diese Rolle tretende XIII. Armeekorps war im Augenblick erst im Begriff, 
sich an seine neue Vormarschstraße Grand Failly—Marville—Iametz— 
Louppy heranzuschieben. Von Louppy bis Stenay betrug die Entfernung 
dann noch einen halben Tagemarsch. Es ließ sich somit berechnen, daß der 
Anfang des XIII. Armeekorps nicht vor Abend bei Stenay würde eintreffen 
können, also jedenfalls zu spät, um noch vor Einbruch der Dunkelheit — selbst 
ohne feindliche Gegenwehr — den Maas-Abergang zu vollziehen und jenseits 
des Fluffes einzugreifen. Auf der anderen Seite mußte der Kronprinz mit 
Recht Wert darauf legen, daß seine an sich schon geschwächten Kräfte, die 
für die Operationen auf dem linken Maas-Ufer verfügbar blieben, nicht 
bereits vor der Erzwingung des Überganges weit auseinandergerissen 
wurden, wie es bei einer Entsendung des XIII. Armeekorps auf Stenay 
unvermeidlich war. Inwieweit die drei Korps des rechten Flügels, das 
XIII., VI. Reservekorps und XVI. Armeekorps, beim Kampf um den 
Flußübergang selbst gegenseitiger Unterstützung bedürfen würden, ließ 
sich zur Zeit auch noch nicht übersehen. Am wenigsten brauchte wohl das 
XIII. Armeekorps mit starkem feindlichen Widerstand zu rechnen. Gerade 
ihm fiel darum aber voraussichtlich die Aufgabe zu, den beiden anderen 
weiter südlich gegen die Maas angesetzten Korps den Uferwechsel zu 
erleichtern. Diese Überlegungen sprachen dafür, an dem Plan des ge- 
schloffenen Vorgehens der drei Korps gegen die Strecke Dun—Sivry auch 
unter den veränderten Verhältnissen festzuhalten und eine Entlastung für 
die rechte Nachbararmee erst nach Lösung dieser nächsten Aufgabe durch 
das XIII. Armeekorps und das Kavalleriekorps von Dun aus in der 
strategisch besonders wirksamen Richtung gegen die rechte Flanke, womöglich 
in den Rücken des dem VI. Armeekorps gegenüberstehenden Feindes zu 
versuchen. So entschloß sich der Kronprinz, die einmal angeordneten 
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