Kampf des XVIII. Reservekorps.
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Anschluß an den Südflllgel des XVIII. Armeekorps fand. Auch hier
gewann der Angriff nur langsam Boden. Gegen 4° nachmittags wurde
Flaba genommen. Inzwischen war es auch dem rechten Flügel der
25. Reserve-Division gelungen, sich in den Besitz von Z)oncq, später noch
der beherrschenden Höhe westlich des Ortes zu setzen. Cin weiteres Vor-
gehen verbot flankierendes Artilleriefeuer des Feindes. Da übrigens bereits
im Laufe des Vormittags der Chef des Generalstabes der Armee mündlich
die Auffassung des Oberkommandos dargelegt hatte, es genüge, wenn das
XVIII. Reservekorps die Gegend von Z)oncq behaupte, so befahl General
v. Steuben um 720 abends, daß sich die Truppen in den gewonnenen
Stellungen eingraben sollten.
Eine Zeitlang hatte dem linken Flügel der 25. Reserve-Division noch
die Gefahr einer Umfassung gedroht, als französische Infanterie von Süden
her längs der Maas in den Wald südlich Villemontry eindrang. Sie
wurde durch den Einsatz von Reserven zurückgeworfen. Gleichwohl beur-
teilte der Divisionskommandeur, Generalleutnant Torgany, die Lage seiner
Truppen bei Abschluß des zwölfstündigen hartnäckigen und opferreichen
Kampfes ernst. Um 7°abends ließ er der 12. Infanterie-Division des
VI. Armeekorps mitteilen, er werde seine Stellungen halten in der Hoff-
nung, daß das linke Nachbarkorps Beaumont nehmen würde.
Diese Hoffnung erfüllte sich indessen am 28. August nicht mehr. Der
unerwartete Rückschlag, der in der Rächt zuvor bei der 11. Infanterie-
Division zur Räumung des linken Maas-Users geführt hatte, wirkte auch
am 28. August noch auf die Maßnahmen des Generalkommandos des
VI. Armeekorps entscheidend ein. Die 11.Infanterie-Division wurde
zum großen Teil aus der vorderen Linie zurückgenommen, um ihre gesunkene
Gefechtskraft wiederzugewinnen, und durch Teile der 12. Infanterie-
Division ersetzt, die außerdem ihre brückenkopfartigen Gefechtsstellungen auf
dem linken Flußufer vorwärts Inor hielt. Während des Vormittags
rechnete das Generalkommando auf Grund von Meldungen über Bewe-
gungen des Feindes auf Cesse und Stenay ernstlich mit der Möglichkeit
eines Vorstoßes aus der Richtung von Stenay in die linke Flanke des
Korps. Roch vor Mittag einlaufende Fliegermeldungen erwiesen diese
Besorgnisse als unbegründet. Von einer nach Süden herausgeschobenen
Seitendeckung wurde im Laufe des Nachmittags Stenay ohne Kampf
besetzt. Die Maas-Vrücke war völlig zerstört, der Gegner hielt das
jenseitige Ufer nur mit schwachen Kräften. Obwohl hiernach jede Gefahr
für die linke Flanke als beseitigt angesehen werden konnte, glaubte der
Kommandierende General doch mit Rücksicht auf den stark erschöpften
Zustand seiner Truppen, von einer Vorwärtsbewegung zur Entlastung des