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Der Kamps an der Maas und Aisne.
geratenen Angriff seiner Truppen am ehesten dadurch wieder in Fluß bringen
zu können, daß der rechte Flügel der 25.Infanterie-Division in der Richtung
auf Bulson vorstieß. Ein in diesem Sinne kurz nach 2°nachmittags
erlassener Befehl erwies sich jedoch als nicht durchführbar, da inzwischen
auch die 50. Infanterie-Brigade von Angecourt aus nach Süden in den
Kampf ihrer Division bei Haraucourt und Raucourt eingegriffen hatte.
Sie begegnete am Südrand von Haraucourt starkem Widerstand. Erst
gegen 6° abends räumte der Feind die Höhen südlich des Ortes. Die
50. Infanterie-Brigade begnügte sich mit diesem Erfolge und verhielt bei
Haraucourt.
Mittlerweile war das Gefecht auch weiter südlich bei der 49. Infan¬
terie-Brigade und bei der 21.Infanterie-Division allmählich vorwärts¬
gegangen. Vis um 4° nachmittags war das Waldgelände östlich der Linie
Raucourt—Flaba in unbestrittenem Besitz der deutschen Infanterie. Am
6° nachmittags gingen die Franzosen auf der ganzen Linie vor dem
XVIII. Armeekorps zurück, um 7° abends verstummte auch ihr Artillerie-
seuer. Die Deutschen gruben sich auf den Höhen vor Raucourt und bei
Flaba ein und ordneten nach Einbruch der Nacht ihre stark durcheinander-
gekommenen Verbände. Eine Verfolgung fand nicht statt, da man trotz
der errungenen Erfolge mit der Möglichkeit eines feindlichen Gegenangriffs
rechnete.
Nicht ohne Einfluß auf den siegreichen Abschluß der schweren und
verlustreichen Kämpfe des XVIII. Armeekorps war das Verhalten seines
linken Nachbars, des XVIII. Reservekorps, gewesen. Dessen
vordere Division, die 25. Reserve-Division, unter Generalleutnant Tor-
gany, hatte in den frühen Morgenstunden den Maas-Äbergang bei Mouzon
vollzogen und sodann in zwei Kolonnen den Vormarsch auf Aoncq und
Veaumont angetreten. Sehr bald zeigte es sich, daß starker Feind Aoncq
und die beiderseits anschließenden Höhen besetzt hielt. Die Division
gewann den Süd- und Südwestrand des Waldes östlich Aoncq, vermochte
jedoch nicht über die unmittelbar vorliegenden Höhen hinaus vorwärts zu
kommen. Insbesondere erwiesen sich alle Versuche, im Grunde des Aoncq-
Baches vorzustoßen und den Ort gleichen Namens zu nehmen, infolge
heftigen französischen Artilleriefeuers als unmöglich. Um 10'° befahl der
Kommandierende General, General v. Steuben, der hinteren Division, der
21. Reserve-Division, die erst seit 9° vormittags ihren Aserwechsel vollzog,
rechts von der 25. Reserve-Division zunächst mit einer Brigade ins Gefecht
einzugreifen. Die hierzu bestimmte 41. Referve-Infanterie-Brigade durch-
schritt den nördlich §)oncq gelegenen Wald und ging in allgemein westlicher
Richtung mit rechtem Flügel etwa auf Flaba vor, wobei sie allmählich