Die 7. Armee am 3. September.
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bei Festung Epinal angesprochen. Schon bei dem Vormarsch fand indes
die 30. Division in dem für die Gefechtsleitung und die Verbindung der
Truppen untereinander besonders schwierigen Waldgelände weit stärkeren
Widerstand, als erwartet. Vis zum Abend konnten die Waldränder
nördlich und östlich St. Benoit nicht überschritten werden. Der Ort selbst
wurde erst in der Nacht von den vordersten Teilen der Division besetzt.
Auf den Höhen dicht jenseits des Ortes stand der Feind anscheinend mit
stärkeren Kräften.
Von Norden her war der Angriff durch das Artilleriefeuer des
XIV. Armeekorps unterstützt worden. Dieses hatte sich dem Vorgehen an-
geschlossen, mußte aber schon bald nach Mittag in der Linie westlich Nosson-
court—südöstlich Anglemont angehalten werden, da das I. bayerische Armee-
korps, dem Befehl seines Armee-Oberkommandos folgend, sich außerstande
erklärte, zur Flankendeckung des XIV. Korps mit vorzugehen.
So waren die Fortschritte, die die 7. Armee am 3. September machte,
trotz heftiger Kämpfe nur gering. Das Ziel, der Austritt aus dem Wald-
gelände, war nicht erreicht worden. Der beabsichtigte Vormarsch in breiter
Front gegen die Mortagne konnte auch am nächsten Tage noch nicht an-
getreten werden. Wohl hatten im Laufe des Tages Flieger im weiteren
Ämkreise um Epinal eine größere Anzahl Züge, teils in Ruhe, teils in
Fahrt, beobachtet, von Abtransporten des Feindes war jedoch bis jetzt
ebenso wie bei der 6. Armee nirgends etwas bemerkt worden.
Für den 4. September befahl Kronprinz Rupprecht, den Kampf um
den Austritt aus dem Waldgelände fortzusetzen und den Angriff gegen
die feindlichen Stellungen bei Rambervillers einzuleiten. Deren Weg-
nähme war nach Ansicht des Armee-Oberkommandos 6 Vorbedingung für
den Vormarsch gegen die Mosel. Die Korps der 6. Armee nördlich der
Meurthe sollten ihre Vorbereitungen zum Angriff gegen die erste seind-
liche Verteidigungsfront, die nunmehr in der allgemeinen Linie Mazerulles
-Drouville—Deuxville festgestellt war, möglichst beenden. Cs war beab-
sichtigt, es von dem Stande dieser Vorbereitungen abhängig zu machen,
ob auch hier der Angriff am 4. September abends begonnen werden
könnte.
Die der Obersten Heeresleitung unmittelbar unterstehende Hauptreserve
Metz hatte Vesehl, diesen Angriff von Norden oder Nordwesten her zu
unterstutzen. Sie wollte am 4. September auf dem westlichen Mosel-User
gegen die Linie Thiaucourt—Vandiöres (5 km nördlich Pont ä Mousson)
vorgehen, die Mosel-Vrücke bei Pont ä Mousson zerstören und am 5. Sep-
tember weiter südlich das gleiche mit der Brücke bei Dieulouard versuchen.