296 Die Angriffe des deutschen linken Heeresflügels gegenüber Nancy—Cpinal,
gegen das aus den Waldungen südlich Rompatelize entgegenschlagende
starke feindliche Feuer von Anfang an nicht recht vorwärts. Umfassungs-
versuche durch den Wald scheiterten. Sauceray und die stark befestigten
und besetzten Waldhöhen zu beiden Seiten des Dorfes blieben in Feindes
Hand.
Von der westlich und südlich St. Die stehenden 26. Reserve-
Division des Generals der Infanterie Freiherrn v. Soden waren am
Abend zuvor im Taintrux-Tale Les Moitresses und die beiderseits des Ortes
anschließenden Waldhöhen besetzt worden. Bei dem sehr wirksamen, das
Tal mit seinen Waldrändern beherrschenden feindlichen Artilleriefeuer
gelang es während des 3. September nicht, weiter vorwärts zu kommen.
Daher blieb auch der linke Flügel der Division abwartend in seiner Stellung
vor Anozel stehen.
Bei der Südgruppe, dem Korps Cberhardt, drückte die beiderseits
des Morte-Tales vorgehende bayerische Crsatz-Division mit den unterstellten
Abteilungen des Gouvernements Straßburg den Gegner nach Süden zurück
und erreichte am Abend den Höhenrücken östlich La Croix. Zur Erleichterung
der Befehlsverhältnisse, die bei der immer noch bestehenden Vermischung
der Verbände dringend notwendig erschien, unterstellte General v. Cber¬
hardt nunmehr alle Truppen westlich der Morte (30. Reserve-Division mit
Abteilung Rasch vom Gouvernement Straßburg) dem General v. Knoerzer,
die östlich des Flusses (bayerische Crsatz-Division mit Abteilung Rekowski
vom Gouvernement Straßburg) dem General v. Venzino.
Da stärkere im Anmarsch von Gsrardmer nach Norden gemeldete feind-
liche Kräfte die Benutzung der wichtigen über Saales führenden Vogesen-
straße zu gefährden schienen, stellte Generaloberst v. Heeringen auf Antrag
des Generals v. Schubert die Armeereserve (die durch Artillerie verstärkte
61. Infanterie-Brigade des XV. Korps) dem XIV. Reservekorps zur Ver-
fügung. Sie wurde durch Nachtmarsch von Raon l'Ctape nach der Gegend
von Vertrimoutier (7 km östlich St. Die) herangeführt.
Die durch die Vogesen in zahlreichen Kolonnen vorrückenden Land-
Wehrtruppen des Generals Gaede erreichten, hinter dem nur zögernd
weichenden Gegner abschnittsweise vorgehend, die Linie Arbach—Arbeis
—Münster.
Auf dem rechten Flügel der 7.Armee ging das
XV. Armeekorps mit der ihm noch verbliebenen 30. Infanterie-Division
aus der Richtung von Thiaville und Raon l'Ctape gegen St. Benoit vor,
das nach den eingegangenen Nachrichten nur ein leicht zu nehmender vor-
geschobener Punkt der bei und östlich Rambervillers liegenden Hauptstellung
zu sein schien. Diese wiederum wurde als vorgeschobene Verteidigungslinie