Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

288 Die Angriffe des deutschen linken Heeresflügels gegenüber Nancy—Cpinal, 
Artillerie jetzt trotz allem immer noch unvergleichlich leichter gewesen als das 
spätere Aufheben der bereits begonnenen Belagerung, das innerhalb weniger 
Tage ausgeführt werden mußte und — allerdings ist das fast ein Wunder 
— trotzdem gelang. Die Nachteile des Zurückgehens sind aber überschätzt 
worden." — Da der Feind nach den bisherigen Feststellungen weder abzog, 
noch abtransportierte, schien eine Notwendigkeit nicht zu bestehen, ihn durch 
sofortigen Vormarsch zu fesseln. Dieser sollte vielmehr aus Rücksicht auf 
das Ruhebedürfnis der Truppe frühestens am 2. September angetreten 
werden. Hierbei war man sich darüber klar, daß wegen des erforderlichen 
starken Schutzes beider Flanken in vorderer Linie nur drei Armeekorps gegen 
die Mosel würden vorgehen können. Etwa gleichzeitig sollte die Beschießung 
der vordersten Stellungen der Position de Nancy beginnen. In einem 
noch am 31. August verfaßten ausführlichen Bericht wurden diese Cr- 
wägungen und Entschlüsse der Obersten Heeresleitung dargelegt'). 
Durch die Ereignisse, die sich inzwischen in den letzten 
beiden Tagen an der Front abgespielt hatten, wurde die Gesamtlage 
nicht beeinflußt. Beide Armeen blieben dem Befehl des Kronprinzen 
Rupprecht entsprechend in ihren Stellungen stehen. 
Bei der 6. Armee erneuerten die Franzosen südlich Lunsville am 
Morgen des 30. August, wie erwartet, ihren Angriff, der aber vom II. baye- 
rischen Armeekorps aus eigener Kraft abgeschlagen werden konnte. Denselben 
Mißerfolg hatten neue in der Nacht und am nächsten Tage unternommene 
Vorstöße des Feindes. Die wieder zur Unterstützung herangekommene 
28. Infanterie-Division brauchte nicht mehr eingesetzt zu werden; sie konnte 
am 31. August zu ihrem Korps nach Baccarat zurückmarschieren. Dafür 
wurde die Garde-Crfatz-Division unter Generalleutnant v. Twardowski in 
zwei Tagemärschen vom rechten Flügel hinter die Mitte der Armee als 
Reserve des Armeeführers in die Gegend von Manonviller gezogen. Sie 
wurde in ihren Stellungen nordwestlich Chateau-Salins durch die ihr bisher 
unterstellte 55. Ersatz-Brigade') abgelöst. Die 8. Kavallerie-Division schied 
aus dem Verbände des 3. Kavalleriekorps aus, um nach dem Osten ab¬ 
transportiert zu werden. In ihre Stellungen am Delmer Rücken wurde 
die 7. Kavallerie-Division (Generalleutnant v. Heydebreck) vorgezogen. 
Bei der 7. A r m e e konnte das XV. Armeekorps am 30. August ungestört 
hinter der Front um Raon l'Ctape versammelt werden. Zahlreiche Angriffe 
der Franzosen gegen die Abteilung Schimpf) des Korps, die auch weiterhin 
an der wichtigen Straße nach Rambervillers sicherte, blieben nach schweren 
S. 228. - 2) S. 280. — -) S. 280.
	        
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